Erst am Samstagnachmittag war es im Landkreis Osnabrück zu einem schweren Zusammenstoß zwischen einem Motorrad und einem PKW gekommen, bei dem ein Mensch starb. Einen Tag später kollidierten am Sonntagmittag (30.10.2022) erneut ein PKW und ein Zweirad. In Hagen am Teutoburger Wald wurden dabei zwei Personen auf einem Motorroller schwer verletzt.
Gegen 12:20 Uhr wurden Rettungsdienst und Polizei zur Holperdorper Straße gerufen. Dort war ein Motorroller aus dem Gretzmanns Esch nach links abgebogen, als er von einem Auto erfasst wurde. Der PKW kam dabei nach links von der Straße ab, durchbrach ein Metallgeländer und rutschte vorwärts in einen Straßengraben. Der Roller wurde über die Kreuzung zurückgeschleudert, die Personen darauf stürzten auf die Fahrbahn.
Drei Rettungswagen, ein Notarzt und ein Rettungshubschrauber rückten an, um die Verletzten zu versorgen. Ein 60-jähriger Mann wurde schwer verletzt mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Lebensgefahr konnte am Unfallort nicht ausgeschlossen werden. Eine Frau im Alter von 61 Jahren erlitt ebenfalls schwere Verletzungen und wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Nach ersten Erkenntnissen bestand bei ihr jedoch keine Lebensgefahr. Der 44-jährige Autofahrer blieb körperlich unverletzt, erlitt aber einen psychischen Schock.
Umfangreiche Unfallaufnahme bis zum Abend
Beamte des Polizeikommissariates Georgsmarienhütte nahmen die Ermittlungen zum Hergang und die erste Spurensicherung auf. Der Zentrale Verkehrsdienst der Polizei Osnabrück unterstütze anschließend mit einer genauen Aufnahme aller Unfallspuren und deren Vermessung in einem Raster, das sich über die gesamte Unfallstelle erstreckte. So wird eine maßstabsgetreue Rekonstruktion am Computer möglich.
Nachdem eine Atemalkoholmessung beim Autofahrer einen signifikanten Wert erreichte, wurde eine Blutprobe angeordnet. Die Beamten der Polizei fanden außerdem mehrere leere Bierdosen im PKW. Ein Staatsanwalt beschlagnahmte beide Fahrzeuge für die weiteren Ermittlungen.
Die Unfallaufnahme dauerte schließlich bis zum Abend an. Weil sich Trümmer und Spuren über die gesamte Kreuzung erstreckten, muss diese dafür komplett gesperrt bleiben.
Die Polizei hoffte, mit Warnlampen, Leitkegeln, Baken und viel Flatterband eine eindeutige Absperrung aufzubauen, damit sie sich auf die Unfallaufnahme konzentrieren konnte. Doch dies reichte offenbar nicht aus, denn einige Autofahrer, Motorradfahrer und Fahrradfahrer benötigten zusätzlich eine persönliche Erklärung. Diese reichte von der einfachen Nachfrage bis zur Diskussion, was die Arbeiten zusätzlich in die Länge zog. Ein besonderes Zusatzschild richtete sich gezielt auch an Fußgänger und Radfahrer, allerdings mit mangelndem Erfolg.
[Update, 31.10.2022 13:15 Uhr]
Die Polizei teilte heute weitere Details mit. Der Roller war demnach von dem 60-jährigen Mann gefahren worden, der lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Die 61-Jährige hatte als Sozia mit auf dem Roller gesessen.
Auf die Alkoholisierung des Autofahrers waren die Beamten aufmerksam geworden, weil er nach Alkohol roch. Die Überprüfung ergab einen Wert von mehr als 2 Promille.
