Mittendrin statt nur dabei. Die Athleten der LG Osnabrück präsentierten sich bei den 71. Deutschen Hallenmeisterschaften am vergangenen Wochenende (17./18. Februar) in Leipzig in herausragender Form und lieferten bei drei Starts zwei Stadtrekorde und drei persönliche Bestleistungen ab.
Die Osnabrücker Läufer Fabian Dammermann und Florian Kroll unterstrichen in der an beiden Tagen ausverkauften Quarterback Immobilien Arena eindrucksvoll, dass sie der Rückenwind regionaler Unterstützung, zuletzt deutlich geworden bei der Osnabrücker Grünkohlmahlzeit des Verkehrsvereins Osnabrück, in Leistungen umsetzen wollen und können.
Starke Läufer bei der DM
71 Jahre Deutsche Hallenmeisterschaften – und noch nie präsentierte sich der 400 m-Langsprint der Männer in Spitze und Breite so hochklassig wie an diesem Wochenende. Die beste Siegeszeit aller Zeiten spricht ebenso dafür wie die für den Finaleinzug notwendigen 47,50 sec.
Fabian Dammermann verbesserte im zweiten Halbfinale als Zweitplatzierter den Stadtrekord auf 47,35 sec. Bei seiner siebten Teilnahme an einer DM Halle seit 2016 sicherte sich der Student der WWU Münster zum sechsten Mal den Einzug ins Finale – ein Ausbund an Beständigkeit.
Florian Kroll nahm Dammermanns Schwung auf und stürmte im dritten Halbfinale im Duell mit den Olympiateilnehmern Marc Koch (Berlin) und Patrick Schneider (Wattenscheid) mit nach vorn. Platz drei im Lauf, die neue persönliche Bestzeit von 47,73 sec und Gesamtplatz neun im Feld der besten deutschen Langsprinter belohnten den 19-jährigen Tischlergesellen für seinen Mut.
Weiterer Stadtrekord fällt
Das Schielen nach der Bronzemedaille hatte sich für Fabian Dammermann im Finale schnell erledigt, zu zaghaft war seine erste Runde. Imponierend, wie er dann Meter um Meter gutmachte und quasi noch auf der Ziellinie zwei Konkurrenten, unter anderen den Olympiastarter Schneider überholte. Rang vier und die unbeliebte Holzmedaille – für Dammermann war es schon zum dritten Mal binnen vier Jahren dieser undankbare Platz.
Einzelrennen bei einer Deutschen Meisterschaften sind ein ganz besonderes Erlebnis. Das Herz der LG-Athleten aber lebt seit über zwanzig Jahren vor allem für die Staffeln. Beim „Comeback“ der 4×200 m-LG-Staffel nach 17 Jahren DM-Abstinenz waren Elias Crystalla, Florian Kroll, Andre Rohling und Fabian Dammermann nicht zu bremsen. 1:28,05 min – in einem beeindruckenden Rennen verbesserten die Schützlinge von Trainer Anton Siemer den fast ein Vierteljahrhundert alten Stadtrekord um über eine halbe Sekunde auf 1:28,05 sec und sicherten sich Platz zehn.
„Drei Top-Ten-Platzierungen. Zwei Langsprinter in der absoluten deutschen Spitze. Osnabrück darf stolz sein auf seine Leichtathleten“, freut sich Trainer Anton Siemer auf die Sommersaison. Dort gehören Fabian und Florian nach diesem Wochenende noch mehr zum erweiterten Kreis der Kandidaten für die Staffelweltmeisterschaften auf den Bahamas, die Europameisterschaften in Rom und die Olympischen Spielen in Paris. Es bleibt spannend.