Die Energiekrise macht vor den Stadtwerken Osnabrück keinen Halt: Zum 1. Januar 2023 werden die Bädertarife für das Schinkel-, Moskau- und Nettebad erhöht. Damit kündigen die Stadtwerke Osnabrück 2022 bereits zum zweiten Mal an, den Eintrittspreis für die Sport- und Freizeitbäder zu erhöhen.
„Die Verwerfungen auf dem Energiemarkt treffen den Bäderbetrieb, der ohnehin besonders energieintensiv ist, sehr hart“, berichtet Wolfgang Hermle, Bäderchef der Stadtwerke Osnabrück, in einem Pressegespräch am Dienstag (20. Dezember). Um das Defizit aufgrund der hohen Energiepreise zu minimieren, werden die Tarife im Schinkel-, Moskau- und Nettebad ab dem neuen Jahr um sechs beziehungsweise zwölf Prozent erhöht. „Kurz vor Weihnachten hätten wir natürlich lieber erfreulichere Nachrichten verkündet“, so der Bäderchef.
Auch ermäßigte Tarife steigen
Die Stadtwerke Osnabrück erwarten für den Bäderbetrieb im Jahr 2023 aktuell eine Kostensteigerung von gut 300 Prozent und damit Mehrkosten von etwa fünf Millionen Euro. Neben den drastisch gestiegenen Energiepreisen sind hier auch tarifliche Lohnerhöhungen für Mitarbeitende der Stadtwerke und externer Firmen einberechnet. „Der Bäderbetrieb ist immer defizitär“, erklärt Hermle. „Die Mehrkosten werden nicht vollständig an die Besucherinnen und Besucher weitergegeben. Die Erhöhung der Tarife soll lediglich die Verluste minimieren, sodass wir kein Defizit im zweistelligen Bereich haben.“ Um Schulen, Vereine und Sportschwimmer möglichst gering zu belasten, werden die Eintrittspreise für die Sportbereiche um sechs Prozent erhöht. Doppelt so hoch fällt die Tariferhöhung in den Erlebnisbereichen aus: Hier werden die Eintrittspreise um zwölf Prozent angezogen. Die ermäßigten Tarife, etwa für Studierende und Schülerinnen sowie Schüler, steigen analog.
Vorkehrungen der letzten Jahre mildern Kosten
In den vergangenen Jahren investierte der Bäderbetrieb der Stadtwerke bereits umfangreich in erneuerbare Energien, um möglichst energieeffizient zu bleiben. Im Nette- sowie Moskaubad wurden viele Photovoltaikanlagen installiert und im Nettebad sorgt eine spezielle Filteranlage dafür, dass die Spülzyklen des Wassers verlängert werden. Bäderchef Hermle zeigt sich insbesondere in Hinblick auf die aktuelle Energiepreissituation zufrieden mit diesen Maßnahmen: „Ohne die Vorkehrungen der letzten Jahre würde das Defizit definitiv noch größer ausfallen, auch wenn wir hier keine konkreten Zahlen nennen können.“ Aufgrund der Tariferhöhungen geht Hermle nicht davon aus, 2023 mehr Besucherinnen und Besucher anzuziehen. „Wir hoffen, dass wir etwa auf dem Niveau von 2022 bleiben. Das wären ungefähr 1,1 Millionen Gäste.“
Saunieren für 28 statt 25 Euro
In Zahlen bedeutet die Erhöhung der Eintrittspreise, dass der Basistarif für Erwachsene im Nettebad (120 Minuten, Eintritt Sportbereich und Erlebniswelt) ab dem 1. Januar nicht mehr 9 Euro, sondern 10,10 Euro kostet. Der Kombitarif Sportbad und Cabriosol im Schinkelbad (120 Minuten, Erwachsene) steigt von 10,60 Euro auf 11,90 Euro. Im Sommer steigt der Eintrittspreis im Moskaubad für Erwachsene von 5,80 Euro auf 6,10 Euro. Noch deutlicher fallen die Erhöhungen in der Loma-Sauna aus: Hier steigt der Tagestarif (180 Minuten) für Erwachsene von 25,50 Euro auf 28,60 Euro. Nähere Informationen zu den Tarifen und Ermäßigungen der Bäder gibt es hier. Die Erhöhung des Eintrittspreises für den ebenfalls zu den Stadtwerken gehörenden Nettedrom ist für die nähere Zukunft nicht geplant.