Nein, der Zukunftstag ist in Niedersachsen nicht mehr der “Girl´s Day” – einen extra “Boy´s Day” braucht es daher auch nicht (mehr). Wir haben mal bei den Stadtwerke und dem Servicebetrieb OSB hinter die Kulissen geschaut, wie der Zukunftstag am Donnerstag so ablief.
In Niedersachsen ist der Zukunftstag für alle da
Beim Zukunftstag für Mädchen und Jungen bieten viele Unternehmen Jugendlichen die Gelegenheit, neue Wege bei der Berufsplanung einzuschlagen. Bundesweit finden zeitgleich der Girls’Day und Boys’Day statt.
Mädchen und Jungen sollen beim Zukunftstag auch geschlechteruntypische Berufe kennenlernen. Sie werden an diesem Tag auf Antrag der Eltern vom Schulunterricht freigestellt. Betriebe, Hochschulen und Einrichtungen bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Berufe zu erkunden, die sie selbst bisher nicht in Betracht ziehen. Wichtig ist, dass für Mädchen und Jungen getrennte Angebote und Aktionen von den Beteiligten vorgehalten werden.
Zum Beispiel beim OSB und den Stadtwerken:
Für die Stadtwerke Osnabrück, einem der größten Arbeitgeber der Region, erklärt Stadtwerke-Ausbildungsleiterin Nadine Wortmann: „Die Nachfrage der Schüler, den Zukunftstag bei uns verbringen zu können, ist seit Jahren konstant hoch“. Und weiter: „Offenbar hat sich unter den Schülern und auch Eltern herumgesprochen, dass wir ein vielseitiges Programm rund um unsere Ausbildungsberufe bieten und ein interessanter Ausbildungsbetrieb sind.“
Azubis organisieren den Zukunftstag bei den Stadtwerken selbst
Die Planungen im Vorfeld sowie die Durchführung des Tagesprogramms liegen bei den Stadtwerken fest in Azubi-Hand. „Für uns war es wichtig, dass der Tag nicht nur geballte Informationen zu den Berufen bei den Stadtwerken bietet. Vielmehr ging es uns darum, den Schülern die Möglichkeit zum direkten Austausch und Gespräch mit uns Stadtwerke-Azubis zu geben“, erläuterte Laurien Finken, die als duale Studentin zum Bachelor of Arts (BWL) die Planung koordinierte. Deshalb startete der Zukunftstag auch direkt mit einer großen Vorstellungs- und Fragerunde an die Azubis. Im Anschluss konnten die Jugendlichen je nach Interesse entweder an der Besichtigung des Wasserwerks Wittefeld und des Nettebads teilnehmen oder das Klärwerk in Eversburg und die Buswerkstatt besuchen. Am Nachmittag folgte auf die Theorie die Praxis: Die Schülerinnen und Schüler teilten sich in fünf Kleingruppen ein, um die verschiedenen Ausbildungsberufe noch näher kennen zu lernen.
Nicht nur gucken, mitmachen erwünscht
Beim Zukunftstag sollten die Schüler den Fachleuten natürlich nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst aktiv werden. So führte beispielsweise die
Gruppe im Nettebad Rettungsübungen im Wasser durch, die Gruppe in der Werkstatt half beim Reifenwechsel eines Busses. „Wir denken, dass wir den Schülern auch in diesem Jahr einen interessanten Einblick bei den Stadtwerken bieten konnten – und hoffen, dass wir den einen oder anderen für unsere neueren Ausbildungsberufe wie Fachkraft im Fahrbetrieb, Fachkraft für Abwassertechnik oder Fachangestellte für Bäderbetriebe begeistern konnten“, so Ausbildungsleiterin Nadine Wortmann abschließend.
Auch der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) ist dabei!
Elf Kinder im Alter zwischen zehn und 13 Jahren nutzen den Zukunftstag, um beim Osnabrücker ServiceBetrieb hinter die Kulissen zu schauen. Die Müllabfuhr mit den großen Lastwagen steht beim Nachwuchs hoch im Kurs. Zwei weitere Kinder sind mit den Gärtnern unterwegs, zwei schauen sich auf dem Bauhof um und ein Mädchen ist in der allgemeinen Friedhofverwaltung und ein Schüler in der Werkstatt.
Robin macht bei der Müllabfuhr mit
Der zehnjährige Robin hat sich für die Müllabfuhr entschieden, wie auch Noah, Kevin, Niklas und Delia. Robin fährt bei Sascha Rohling mit, der seit 15 Jahren für die Müllabfuhr arbeitet. Spannend findet Robin die großen Fahrzeuge und die Technik beim Tonnen und Container kippen. Allerdings ist er nun müde: „Ich musste heute sehr früh aufstehen, um 5.20 Uhr wurde ich abgeholt, kurz vor sechs waren wir schon einsatzbereit.“
Klara ist elf Jahre alt und hat zusammen mit Uwe Neuber vom Bauhof Straßen kontrolliert, ist im Unimog mitgefahren, hat sich eine Verkehrsführung und das Auffräsen einer Straße angeschaut. Marc war mit Vater Georg Brinkmann im Einsatz für den Bauhof und hat eine Stolperfalle durch eine Baumwurzel auf einem Gehweg überbaut und Schlaglöcher geflickt.
Der Siebtklässler Niklas war in der Werkstatt. Ein Bagger hat ein Elektronikproblem. Auf alle Fälle will er später, „etwas in der Richtung“ machen, ist er sich sicher.
Luisa und Marie haben sich die Grünunterhaltung ausgesucht und waren mit Gärtner Ralf Herterich in Lüstringen zum Löcher ausheben, denn am Samstag, zum Tag des Baumes, findet dort eine Pflanzaktion statt. Highlight war auf dem Kompostplatz eine Runde mit dem Radlader zu drehen.
Birte ist mit Papa Alexander Haier auf Tour: vom Steinmetz, wo die beiden Grabplatten abgeholt haben, ging es zur Friedhofsverwaltung. Danach haben sie Urnen zu den Friedhöfen gebracht. Einen Blick hat Birte an diesem Tag auch ins Krematorium geworfen. Auf die Frage, was sie später mal werden will, zuckt die Zehnjährige mit den Schultern. Aber der Tag mit Papa war auf alle Fälle sehr ereignisreich.
Unter Verwendung von Pressematerial des Landes Niedersachsen, der Stadtwerke Osnabrück und des Osnabrücker Service Betriebes.
Kommentarfunktion ist geschlossen.