Bereits seit dem vergangenen Sommer ist das Umweltsensitive Verkehrsmanagement (UVM) in Osnabrück aktiv. Die Stadt spricht von ersten Erfolgen.
Das UVM funktioniert folgendermaßen: Auf Basis verschiedener Daten wird durchgängig die Luftqualität in der Osnabrücker Innenstadt berechnet. Werden vorher festgelegte Schwellenwerte der Luftschadstoffbelastung überschritten, sorgt das System dafür, dass Autos bereits vor der Einfahrt in die Innenstadt an Ampeln in gut belüfteten Bereichen etwa vier Sekunden länger warten müssen, damit der Verkehr die Innenstadt mit weniger Halten durchfahren kann und damit der Ausstoß von Stickoxiden in der eng bebauten Innenstadt reduziert wird.
Zuflussdosierung nur selten aktiv
Wie die Stadt bei einem Pressetermin am Mittwoch (24.04.) bekannt gegeben hat, wurde bei der Testphase seit Sommer vergangenen Jahres deutlich, dass es „eine absolute Ausnahme“ ist, dass das UVM überhaupt aktiv wird und mit der so genannten Zuflussdosierung in die Ampelschaltung eingreift. Lediglich siebenmal – sechsmal im vergangenen, bislang einmal in diesem Jahr – soll das der Fall gewesen sein. „Für mich ist das zunächst eine positive Nachricht“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. Schließlich sind die Messwerte an den beiden Messstellen im Jahresmittel zwischen 2018 und 2023 deutlich gesunken.
Deutlich geringere Stickoxid-Belastung
Wurde der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid je Kubikmeter im Jahresmittel mit 41 am Schlosswall und 48 am Neuen Graben im Jahresmittel 2018 noch überschritten, sind die Werte fünf Jahre später mit 27 beziehungsweise 28 Mikrogramm deutlich geringer und liegen innerhalb des bis 2030 gültigen Grenzwertes. „Die Werte haben sich beispielsweise durch die Elektrifizierung der Busflotte und generell mehr E-Fahrzeuge auch ohne das UVM schon verbessert, so dass das System nur ganz selten eingreifen muss“, so Pötter.
Ab 2030 niedrigere EU-Grenzwerte
Dirk Ohde, Leiter des Fachdienstes Geodaten, freut sich ebenfalls über diese Entwicklung, betont aber zugleich, dass das UVM für die Stadt trotzdem erhebliche Vorteile mit sich bringe: „In der EU werden ab 2030 deutlich niedrigere Grenzwerte für die Luftqualität gelten, die es einzuhalten gilt. Dabei kann das UVM sehr hilfreich sein. Zudem hat uns die Einrichtung des UVM ermöglicht, unser Ampelsystem erheblich zu modernisieren und in diesem Zuge zukunftsfähig zu machen.“ Eine umfangreichere Auswertung des UVM ist nach Abschluss der Testphase im Sommer 2024 geplant.