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Zu voll und zu stickig? Besucher äußern Kritik an neuer Eventhalle „Botschaft“ in Osnabrück

Die neue Eventhalle „Botschaft“ in der Frankenstraße soll ein neuer Anlaufpunkt für Konzerte und Veranstaltungen in Osnabrück werden, doch nach dem Eröffnungswochenende hagelt es Kritik. Eine Veranstaltung am vergangenen Samstag (2. November), das Konzert der Band Madsen, sollte ein Fest für die Fans sein, doch einige Gäste verließen die Halle enttäuscht und frustriert. Die Google-Bewertungen der neuen Location sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Durchschnitt von nur 2,6 von 5 Sternen überwiegt die Unzufriedenheit. Fast alle berichten von denselben Missständen.

Parkplatzsituation und Zugang kritisiert

Ein wiederkehrender Kritikpunkt ist die schwierige Parkplatzsituation. Besucher wie Henning empfehlen, gar nicht erst vor Ort zu parken und stattdessen auf Alternativen in der Nähe des Bahnhofs auszuweichen. Besonders der Einlass sorgte für Unmut: Christoph bemängelt, dass nur eine Tür für die etwa 1.400 Gäste geöffnet war. „Bei knapp 1.400 Gästen hat es ewig gedauert – Vorband verpasst“, schildert er. Auch andere Besucher wie Lena und Conny berichten von langen Wartezeiten und kalten Temperaturen im Eingangsbereich.

Zu viele Besucher und Lüftung als Hauptprobleme

Während des Konzerts soll sich die Situation in der Halle zunehmend verschärft haben: Besucher berichten von drückender Hitze und extrem stickiger Luft. „Nach 20 Minuten war es so stickig, dass die ersten umgekippt sind“, beschreibt Ulli. „Erst, als nach circa einer Stunde die Notausgänge geöffnet wurden, gab es etwas Frischluft.“ Auch Julia kritisiert die übermäßige Hitze. Sogar die Band Madsen selbst soll mehrfach die unangenehmen Temperaturen erwähnt haben. Einige Gäste fühlten sich unwohl und befürchten für kommende Events, besonders im Sommer, ein ähnliches Szenario: „Im Sommer bei höheren Temperaturen steht wohl ein Super-GAU bevor“, heißt es in einer der Bewertungen.

Schlechte Sicht und lange Wege

Die Architektur der Halle sorgte ebenfalls für Frust. Die längliche Bauweise führte dazu, dass manche Besucher kaum Sicht auf die Bühne hatten. Die Garderobe am entgegengesetzten Ende der Location soll schwer erreichbar gewesen sein, der zentrale Mischpult-Bereich habe zudem einen zusätzlichen Engpass erzeugt, was auch die Bewegungsmöglichkeiten in Richtung Toiletten und Theken einschränkte. Für Rollstuhlfahrer soll es zudem an einem Podest mit barrierefreier Sichtmöglichkeit fehlen.

Reaktionen der Betreiber und der Stadt

Die Verantwortlichen äußerten sich auf Nachfrage bislang nicht gegenüber unserer Redaktion. Einer der beiden Betreiber der „Botschaft“, Guido Remmert, gab in einem Interview mit der Tageszeitung NOZ (hinter Bezahlschranke) jedoch an, dass man angesichts der kurzen Bauphase und der kurzen Vorlaufzeit „rundum zufrieden“ mit dem Eröffnungswochenende sei und nur „ein paar Kleinigkeiten“ nachjustiert werden müssten. „Diese Woche sind wir komplett im Optimierungsmodus“, hieß es von ihm weiter.

Stadtsprecher Simon Vonstein bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass vor der Eröffnung alle Sachverständigenberichte vorgelegen hätten und die technische Sicherheit der Halle bescheinigt wurde. Ein Defekt der Lüftungsanlage während der Veranstaltung sei laut Betreiber jedoch ein Problem gewesen, das nun behoben werde. „Grundsätzlich ist bei derartigen Situationen auf die Betreiberverantwortung gemäß § 38 Niedersächsischer Versammlungsstättenverordnung hinzuweisen“, erklärte Vonstein. Die Stadt stehe in Kontakt mit den Betreibern, um sicherzustellen, dass die baurechtlichen Vorschriften erfüllt sind.

Nachbesserungen dringend erforderlich

Die Kritik am Eröffnungswochenende der „Botschaft“ fällt deutlich aus. Einige Besucherinnen und Besucher äußerten in ihren Google-Bewertungen, dass sie nicht erneut ein Konzert an diesem Ort besuchen würden, sollte sich nichts ändern. Musikfans wie Henning und Christoph sehen ein Potenzial für die Halle – jedoch nur, wenn die Besucherzahlen deutlich begrenzt und die Lüftung nachhaltig verbessert werden.


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Dominik Lapp
Dominik Lapp
Dominik Lapp ist seit 2023 Redaktionsleiter der HASEPOST. Der ausgebildete Journalist und Verlagskaufmann mit Zusatzqualifikation als Medienberater, Social-Media- und Eventmanager war zuvor unter anderem als freier Reporter für die Osnabrücker Nachrichten, die Neue Osnabrücker Zeitung und das Meller Kreisblatt sowie als Redakteur beim Stadtmagazin The New Insider und als freier Autor für verschiedene Kultur-Fachmagazine tätig. Seine größte Leidenschaft gilt dem Theater, insbesondere dem Musical und der Oper, worüber er auch regelmäßig auf kulturfeder.de berichtet.

  

   

 

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