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Zoo Osnabrück: Nachzucht und Auswilderung der Feldhamster erfolgreich – Chapman-Zebra, Rentier und Wolf verstorben

Das Feldhamster-Weibchen kümmert sich in den ersten Lebenswochen liebevoll um seine nackt und blind geborenen Jungtiere – die Männchen beteiligen sich nicht an der Jungenaufzucht. / Foto: Zoo Osnabrück

Gute und traurige Nachrichten aus dem Osnabrücker Zoo: Während die Nachzucht und Auswilderung der Feldhamster erfolgreich verläuft, muss der Zoo Abschied von je einem Chapman-Zebra, Rentier und Wolf nehmen.

Seit knapp einem Jahr beteiligt sich der Zoo Osnabrück an dem Projekt des Opel-Zoo in Kronberg, das es sich zur Aufgabe gemacht hat die vom Aussterben bedrohten Feldhamster für die Auswilderung zu züchten. Schon in diesem Jahr sind die ersten Erfolge des Auswilderungsprojektes zu verzeichnen. „Das Projekt entpuppt sich schon jetzt als voller Erfolg: Unsere Feldhamster haben ihren ersten Nachwuchs bei uns bekommen und wir konnten die ersten Tiere auswildern“, freut sich Andreas Wulftange, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück.

Dies ist nicht selbstverständlich, denn die Verpaarung der Nager, die strikte Einzelgänger sind, ist selbst für Experten eine Herausforderung. Von April bis Juli dieses Jahres hat die erste Paarungssaison für Feldhamster im Zoo Osnabrück stattgefunden. Da Feldhamster nur für die Verpaarung zusammenkommen, wurde eine eigene Anlage dafür gebaut, den Rest des Jahres leben die nachtaktiven Nagetiere getrennt voneinander. Ende Juni erblickten gleich sieben Feldhamsterjungtiere das Licht der Welt. Im „Unterirdischen Zoo“ können Besucher einige der älteren ausgewachsenen Tiere entdecken. Der Bereich zur Fortpflanzung und Auswilderung ist nur hinter den Kulissen zu finden, damit die Tiere sich nicht allzu sehr an Menschen gewöhnen.

Auswilderung im Hochtaunuskreis

Ende August wurden drei Feldhamster aus der Zucht des Zoo Osnabrück und neun aus der Zucht des Opel-Zoo Kronberg im Hessischen Freiland ausgewildert. Bereits im Frühjahr hatte die Untere Naturschutzbehörde die Auswilderungsflächen entsprechend vorbereitet. „Eine Auswilderung von Tieren, auch in der heimischen Natur, muss lange geplant werden und das neue Zuhause der Tiere muss gut vorbereitet werden“, erklärt Andreas Wulftange. So soll eine Streifenbepflanzung, bestehend aus verschiedenen Pflanzen wie Getreide, Kürbissen, Sonnenblumen und vielem mehr zum einen für die Deckung und zum anderen für reichliches Futter für die Nager sorgen. Damit den Tieren das Anlegen ihrer Baue erleichtert wird, wurden Erdlöcher vorgebohrt, die mit Kameras versehen sind. Dank einer solchen Kamera war es im Juni möglich, die ersten im Freiland geborenen Jungtiere zu sichten, die aus dem Auswilderungsprogramm stammen.

Die Freude über den ersten Feldhamster-Nachwuchs im Zoo Osnabrück ist groß. / Foto: Zoo Osnabrück
Die Freude über den ersten Feldhamster-Nachwuchs im Zoo Osnabrück ist groß. / Foto: Zoo Osnabrück

Zusammenarbeit mit dem Opel-Zoo Kronberg

Seit 2021 unterstützt der Zoo Osnabrück den Opel-Zoo Kronberg bei einem Projekt zur Auswilderung der bedrohten Feldhamster. Im Opel-Zoo werden seit 2018 Feldhamster gezüchtet. „Die Zucht war von Anfang an erfolgreich, sodass mittlerweile über 100 Feldhamster aus dem Opel-Zoo ins Freiland ausgewildert oder zum Aufbau eigener Zuchten an andere Zoologische Gärten abgegeben werden konnten“, freut sich Dr. Thomas Kauffels, Direktor des Opel-Zoo, und ergänzt: „Die enge Kooperation mit anderen Zoologischen Gärten und den weiteren Partnern trägt maßgeblich dazu bei, dass wir diesen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten können“. Geplant ist, auch in den kommenden Jahren Feldhamster auszuwildern, um so die Population in der Natur wieder aufzubauen und zu stärken.

Chapman-Zebra, Rentier und Wolf verstorben

Abschied nehmen musste der Zoo Osnabrück von einem Chapman-Zebra und einem Rentier, die beide Ende vergangener Woche verstarben. Das im Januar geborene Zebra-Jungtier Melvin, das in der Afrika-Tierwelt „Takamanda“ lebte, verstarb an einer Verletzung. Rentierbock Sven, der in der nordischen Tierwelt „Kajanaland sein Zuhause hatte, musste nach Krankheit eingeschläfert werden.


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