Paukenschlag bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung der Zoogesellschaft Osnabrück: Gegen den ehemaligen Geschäftsführer der Zoo gGmbH, Andreas Busemann, wurde am Donnerstag Strafanzeige erstattet.
Die Versammlung war gerade erst eine Viertelstunde im Gange, nach der Begrüßung durch Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde, als der Rechtsbeistand des Osnabrücker Zoos auf Wunsch zahlreicher Mitglieder über den Sachstand der Causa Busemann berichtete.
Vorwürfe gegen Busemann sollen umfangreich sein
Rechtsanwalt Joë Thérond, spezialisiert auf Steuer- und Strafrecht, referierte kurz über die bereits bekannten Vorwürfe gegen den ehemaligen Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann, zu denen dieser selbst schon öffentlich Stellung genommen hatte. Er deutete jedoch an, dass noch weitere Vorkommnisse im Raum stehen, als die bisher bekannten Übernahmen von Strafzetteln durch den Zoo und die „komplexe Beschaffung vertraulicher Informationen“ [Zitat Thérond].
Zoopräsident Brickwedde erklärte den Anwesenden zuvor, dass es bis weit nach Mitternacht dauern würde, wenn der Anwalt des Zoos jedes Dokument in einem von dem Anwalt mitgeführten Aktenordner vorlesen würde.
Strafanzeige liegt nun beim Staatsanwalt
Über die in der Strafanzeige des Zoos gegen seinen Ex-Geschäftsführer enthaltenen Sachverhalte wird nun im ersten Schritt die Staatsanwaltschaft entscheiden, und gegebenenfalls dann ein Richter, erläuterte der Rechtsanwalt die weiteren Schritte.
Andreas Busemann war Anfang August vom Zoo aus seinem eigentlich bis kommenden Mai auslaufenden Anstellungsvertrag fristlos gekündigt worden. Dem voran ging im vergangenen Jahr eine teils öffentlich geführte Auseinandersetzung mit dem Aufsichtsrat des Zoos und der Zoogesellschaft, die im Dezember zur Neuberufung des Geschäftsführers Philipp Bruelheide geführt hatte.
Bruelheide präsentiert aktuelle Zahlen zur Lage des Zoos
Erst am Mittwochvormittag hatte der neue Zoo-Geschäftsführer vor den Zoo-Mitarbeitenden die aktuellen Zahlen zur Geschäftstätigkeit vorgestellt. Bruelheide wollte nach eigenen Worten einige ‚Mythen‘ rund um die Situation des Zoos klarstellen. Diese Zahlen wurden am Donnerstagabend auch den Mitgliedern der Zoogesellschaft präsentiert.