Tobias Klumpe (zoologische Leitung im Zoo Osnabrück), Diana Coppenrath (Vorsitzende Förderverein Osnabrücker Zoo e.V), Wolfgang Hermle (Bäder-Chef der Stadtwerke Osnabrück) und Dr. E.h. Fritz Brickwedde (Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück) (v.l.n.r.) feiern die Eröffnung mit einer Erdmännchen-Torte.
Seit Montag (28. Juni) ist der Zoo Osnabrück um eine Attraktion reicher! In der afrikanischen Tierwelt „Takmanda“ ist in den letzten Monaten in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz „Makatanda“ eine neue Erdmännchenanlage entstanden.
Wer die niedlichen Erdmännchen im Zoo Osnabrück sehen möchte, muss sich auf einen längeren Spaziergang gefasst machen: Die neue Anlage liegt am äußeren Rand des Tierparks. Die geselligen und intelligenten Tiere sind ein wichtiger Besuchermagnet und sollen die Gäste durch den gesamten Zoo locken. Doch der Weg zur Anlage lohnt sich, die Erdmännchen leben jetzt in einem 120 Quadratmeter großen Areal und können durch eine 20 Meter lange Panoramascheibe beobachtet werden. Das neue Gehege ist vier mal so groß wie das alte. Bisher lebten die Erdmännchen in einem künstlichen Termitenhügel neben dem Südamerikahaus. Kein besonders passender Ort, da die wachsamen Säuger eigentlich aus Afrika stammen. Jetzt sind sie Teil des Afrika-Areals „Takmanda“ und können die Kinder auf dem Spielplatz „Makatanda“ durch die große Scheibe beobachten. Sollte ihnen der Trubel einmal zu viel werden, haben sie aber auch reichlich Rückzugsräume.
Hoffnung auf Nachwuchs
Die große neue Anlage wird im Augenblick nur von drei Tieren bewohnt. Doch der Zoo hofft bereits auf Nachwuchs. „Erdmännchen-Gruppen können eigentlich nur von innen heraus wachsen, also mit Nachwuchs. Sie mit Tieren aus anderen Zoos zu vergrößern, gilt als sehr schwer„, erklärt Wolfgang Festl, Tierpfleger und Revierleiter in „Takmanda“. Das neue Gehege böte dem Nachwuchs nicht nur reichlich Platz, sondern auch gute Lebensbedingungen: Der Boden besteht aus einem speziellen Lehm-Sandgemisch, das sich gut zum buddeln eignet. Damit sich die Tiere nicht aus der Anlage herausgaben, wird diese von einem Untergrabschutz gesichert. Außerdem wurde ein Termitenhügel nachgebildet, ein Baum spendet Schatten und es gibt typisch afrikanische Pflanzen. Die ganze Anlage erinnert damit an eine afrikanische Savannenlandschaft. „Nach anfänglicher Zurückhaltung gefällt den Erdmännchen ihre neue Anlage inzwischen sehr gut„, freut sich Tierpfleger Festl. „Sie haben Sonnen- und Schattenplätze und natürlich eine große Baumwurzel als Ausguck.“ Zu Beginn hätten sich die drei Erdmännchen nicht nach draußen getraut, doch sobald eines der Tiere mutig vorangegangen war, erkundeten die sechs und sieben Jahre alten Männchen sowie das zweijährige Weibchen munter ihr neues Terrain.
Finanzierung mit Spenden
Die neue Anlage entstand in einer für den Zoo schwierigen Zeit. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten monatelang keine Besucher in den Tierpark kommen. Der Bau des 120.000 Euro teuren Geheges war daher nur mit Spenden möglich. Die Bäder der Stadtwerke Osnabrück unterstützen das Projekt mit 10.000 Euro, weitere 30.000 Euro kamen vom „Förderverein Osnabrücker Zoo e.V.“ und eine Erbschaft spülte zusätzlich Geld in die Kassen. „Für die Unterstützung möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Ohne diese Hilfen wäre auch ein vermeintlich kleines Projekt, wie die Erdmännchenanlage kaum zu finanzieren,“ sagt Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück.