Seine erste Bewährungsprobe hat das Elektromobil Marke “Toro” (spanisch: Stier) bereits absolviert. Als sich ein Zoomitarbeiter den Fuß verknackste, konnte er auf der Pickup-Ladefläche zum Sanitätsraum gebracht werden, berichtet Thorsten Vaupel, technischer Leiter des Zoos beim Pressegespräch am Montag.
Aber auch sonst wird der kleine Elektrotransporter auf dem Schölerberg viel zu tun bekommen.
Bei komplexen Aufbauten, wie zum Beispiel den Zoo-Lights, gibt es im Zoo immer wieder Transportaufgaben, bei denen es auch schon mal zwischen eng beieinanderstehenden Bäume und abseits von befestigten Wegen geht.
Bereits im vergangenen Jahr unterstützten die Unternehmen HK-Medien und Stavermann den Zoo mit einem Mietfahrzeug, das allerdings noch aus der stinkenden und knatternden alten Modellreihe stammte. Nun spenden die beiden seit langem dem Zoo verbundenen Firmen gemeinsam einen elektrisch betriebenen Kleintransporter.
Im Herbst 2019 präsentierte der Zoo Osnabrück erstmals seine eigenen Zoo-Lights, die von der multimedialen Dienstleistungsfirma HK-Medien GmbH installiert und betreut wurden. „Während des Aufbaus ist uns aufgefallen, dass man unbedingt ein Transportmittel benötigt, um die Lichtfiguren und Werkzeuge auch durch engere Bereiche des Zoos zu bringen“, berichtet Hans-Jürgen Klumpe, Geschäftsführer von HK-Medien.
Hersteller machte gutes Angebot für den Zoo Osnabrück
Klumpe und sein Geschäftspartner Jörg Herzog kontaktierten kurzerhand Stefan Ludwig, Geschäftsführer der Stavermann GmbH und fragten ob ein kleiner, Golfcart-ähnlicher Transporter zum Verleih stünde. Dieser Mietwagen erleichterte den Aufbau deutlich und noch im November letzten Jahres war die Idee der Spende geboren: „Solche Fahrzeuge stehen natürlich nicht immer und schon gar nicht spontan zur Verfügung. Also war die logische Konsequenz, dass am Schölerberg ein eigener Kleintransporter benötigt wird“, so Klumpe. „Ich bat Stefan Ludwig, mit der Firma Toro – ein Maschinen- und Gerätehersteller – zu sprechen und nach einem guten Angebot für den Zoo Osnabrück zu fragen.“
Stefan Ludwig, der gemeinsam mit Hans-Jürgen Klumpe im Vorstand von „Wir für Wallenhorst“ – Marketing e.V. sitzt und außerdem mit Stavermann langjähriger Zoopartner ist, war sehr angetan von der Idee. „Ich schlug Hans-Jürgen Klumpe dann im Gegenzug vor, dass wir uns zusammentun können und den Kleintransporter als Gemeinschaftsspende dem Zoo zur Verfügung stellen“, erzählt Ludwig. Noch Ende 2019 wurde die Entscheidung getroffen, dass die beiden regionalen Firmen dem Zoo einen Toro Workman im Wert von knapp 25.000 Euro spenden werden.
Elektro-Toro besonders angepasst an den Schölerberg
„Mir war es besonders wichtig, dass das Fahrzeug eine möglichst große Ladefläche hat, damit auch größere Zoo-Lights oder Bierzeltgarnituren durch schmale Wege transportiert werden können“, erzählt Hans-Jürgen Klumpe weiter. Schließlich wurde der Transporter, der an ein Golfcart erinnert, extra für den Zoo zusammengestellt. Er ist elektrisch betrieben, klein, wendig und hat eine verhältnismäßig große Ladefläche. Thorsten Vaupel, technischer Leiter im Zoo Osnabrück freut sich: „Es ist sehr schön, dass wir nun ein solches Transportmittel zur Verfügung haben. So können wir nicht nur die Zoo-Lights effektiver durch die hügelige Topographie des Schölerbergs transportieren, sondern auch andere Veranstaltungen noch bessern meistern.“ Der Toro Workman steht von nun an in der Obhut des technischen Leiters und seine Verwendung wird von Vaupel koordiniert. Neben dem Aufbauteam der Zoo-Lights wird vor allem die Veranstaltungsabteilung vom Transporter profitieren, aber auch die beiden Spenderfirmen werden sich das Fahrzeug ausleihen können.
Der Kleintransporter kommt aktuell schon zum Einsatz, denn es werden einige Zoo-Lights im Osnabrücker Zoo aufgebaut. Während der coronabedingten Schließung wurden an den Zoo Rostock verliehenen Lichtfiguren zurückgebracht. Bevor nun alle Exponate eingelagert werden, stellen die Mitarbeiter von HK-Medien sie am Schölerberg auf.
Zoo weiterhin auf Hilfe angewiesen
Auch wenn der Zoo Osnabrück seit dem 6. Mai wieder geöffnet ist, ist er weiterhin auf Hilfe angewiesen. Zoogeschäftsführer Andreas Busemann geht davon aus, dass einerseits viele Besucher weiterhin vorsichtig sind und andererseits in der dunklen Jahreszeit Einnahmen fehlen werden, die schon jetzt durch Jahreskarten 2021 eingespielt wurden. Der Zoo rechnet auch für den Rest des Jahres mit herben Einbußen bei den Besuchereintritten, die 75 Prozent seines Budgets ausmachen. Unter www.zoo-osnabrueck.de können Zoo-Fans auch weiterhin spenden, günstige Retter-Jahreskarten kaufen oder den Zoo auf vielen anderen Wegen unterstützen.
Foto (Pohlmann): Stefan Ludwig und Martin Brans (Stavermann GmbH), Andreas Busemann (Zoogeschäftsführer), Hans-Jürgen Klumpe und Jörg Herzog (HK-Medien GmbH) und Thorsten Vaupel (technischer Leiter Zoo Osnabrück) (v.l.n.r.)