Die Zahl islamistischer Gefährder in Deutschland ist im vergangenen Jahr gesunken, wobei dennoch 483 Personen als solche eingestuft wurden. Die umfassenden Bewertungen des Bundeskriminalamtes (BKA) verweisen auf anhaltende Sicherheitsrisiken, einschließlich der potenziellen Auswirkungen des Konflikts in Israel und Gaza.
Abnahme der Anzahl islamistischer Gefährder
Wie ein Sprecher des Bundeskriminalamtes (BKA) gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte, ging die Zahl der islamistischen Gefährder im vergangenen Jahr zurück. Von den derzeit 483 eingestuften Gefährdern befinden sich etwa 20 Prozent (97 Personen) in Haft. Es sind 208 Gefährder auf freiem Fuß und 178 Personen befinden sich im Ausland. Im Vorjahr hatte die Zahl noch bei 520 Personen gelegen.
Kontinuierliche Bedrohung und potenzielle Risiken
Ungeachtet dieses Rückgangs bleibt die Bedrohung hoch, so der BKA-Sprecher. Die Bundesrepublik bleibe unverändert ein Ziel von Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat und Al-Qaida: „Bei einem Andauern des Konflikts und einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage in Gaza ist weiterhin mit einem erhöhten Emotionalisierungs- und Mobilisierungsgeschehen in Deutschland zu rechnen, überwiegend auf Seiten des pro-palästinensischen Spektrums.“
Einzeltäter als potenzielle Bedrohung
Zusätzlich zu organisierten Terrorgruppen identifiziert das BKA auch Einzelpersonen als eine potenzielle Bedrohung. Die anhaltende Lage in Israel und Gaza könnte für diese eine „tatauslösende und subjektiv empfundene Ermutigung“ für einen Anschlag darstellen.
Thwarted Anschläge im letzten Jahr
Die Behörden konnten im vergangenen Jahr zwei islamistische Anschläge in Deutschland vereiteln. So plante ein Mann in Castrop-Rauxel einen Anschlag mit den hochgiftigen Stoffen Cyanid und Rizin. In Hamburg und Kempten sollen wiederum zwei Brüder einen Anschlag mit einem selbstgebauten Sprengstoffgürtel geplant haben.
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