In Deutschland sinkt die Zahl der sogenannten Bürgergeld-Aufstocker, Menschen, deren Gehalt nicht zur Deckung des Lebensunterhalts ausreicht und die daher auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, stetig. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor, die Linken-Politiker Dietmar Bartsch bei der Bundesregierung erfragt hat und über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet. Dabei betonen Experten die Wirksamkeit des Mindestlohns und fordern zudem dessen Erhöhung.
Entwicklung der Bürgergeld-Aufstocker und -Kosten
Wie die neusten Zahlen des Bundesarbeitsministeriums zeigen, sank die Zahl der Bürgergeld-Aufstocker in den letzten Jahren kontinuierlich. Während im Jahr 2013 noch rund 1,3 Millionen Menschen auf die ergänzende Unterstützung angewiesen waren und dafür Kosten von etwa 7,4 Milliarden Euro anfielen, lagen die Kosten 2022 bei circa 5,7 Milliarden Euro für etwa 812.000 Leistungsempfänger.
Forderungen nach Erhöhung des Mindestlohns
Dietmar Bartsch, Politiker der Linken, sieht in der Entwicklung der Zahlen einen Beleg für die Wirksamkeit des Mindestlohns. Allerdings hält er diesen nicht für ausreichend und fordert eine Erhöhung: „Der Mindestlohn hat bereits zu einer Reduzierung der Aufstockerkosten geführt“, sagte er dem RND. „Er ist aber nicht hoch genug. Der Spartipp der Linken für den Haushalt 2024 lautet: Mindestlohn erhöhen auf 14 Euro und damit Ausgaben für miese Löhne runter.“
Bartsch argumentiert, dass Niedriglöhne teuer für den Staat seien: „68 Milliarden Euro hat das ‚Aufstocken‘ in den letzten zehn Jahren gekostet. Lohndumping ist die Steuergeldverschwendung“, fügte der frühere Linksfraktionschef hinzu.
Begriffsdefinition „Aufstocker“
„Aufstocker“ ist ein umgangssprachlicher Begriff für Personen, deren Gehalt nicht für den Lebensunterhalt reicht und die daher Bürgergeld als Ergänzung beziehen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) führt sie in der Statistik in der Kategorie „erwerbstätige erwerbsfähige Leistungsberechtigte“.
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