Vor der Weltklimakonferenz COP29 in Baku fordert das Wuppertal Institut mehr Investitionen vom Industrieländern in Klimaschutz, Klimaanpassungs- und Schadensvermeidungsmaßnahmen. Im Fokus stehen insbesondere die Verantwortungen der Industrieländer, Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens selbst umzusetzen und die Entwicklungsländer bei der Implementierung zu unterstützen.
Finanzierungsnotwendigkeiten betont
Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, betonte, dass die Industrieländer in der Pflicht stehen, “bei sich selbst Maßnahmen zu ergreifen und zudem auch den Entwicklungsländern zu helfen, Maßnahmen umzusetzen.” Die Verhandlungsgrundlage dieses Jahres ist die letzte Klimakonferenz in Dubai, bei der aufgefordert wurde, bis 2050 aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen und umzukehren, und die gesamte Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen.
Finanzielle Unterstützung für den globalen Süden
Wolfgang Obergassel, Co-Leiter des Forschungsbereichs Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut, verweist auf die Notwendigkeit, dass Länder des Globalen Südens erhebliche finanzielle Unterstützung benötigen, um ihren Beitrag zur Zielerreichung zu leisten. Dies wurde jedoch auf der COP28 vertagt, weshalb die Definition neuer Zielpunkte für die Klimafinanzierung eine hohe Priorität auf der COP29 einnimmt.
Suche nach einem umfassenden Finanzziel
Im Gespräch ist das Etablieren eines mehrschichtigen Finanzziels. Carsten Elsner, Forscher im Forschungsbereich Internationale Klimapolitik, sieht die Anerkennung öffentlicher Mittel und die Formulierung spezifischer Ziele für deren Bereitstellung als zentrale Voraussetzung für die Mobilisierung der notwendigen privaten Finanzmittel. Die COP29 sollte laut der Forscher neben der Finanzfrage weitere Leitlinien festlegen, um die Ambitionen der Länder bei ihren Klimaschutzplänen zu steigern.
Zuletzt warnt Obergassel, dass eine Verstärkung und Aktualisierung der Ziele und Maßnahmen bis 2030 notwendig ist, um das 1,5-Grad-Limit zu erreichen. Dies stehe auch in Einklang mit den Schlussfolgerungen des jüngsten Berichts des UN-Umweltprogramms, welcher eine sofortige, von der G20 geführte massive globale Mobilisierung zur Senkung aller Treibhausgasemissionen als notwendig erachtet.
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