Am zweiten Dezemberwochenende wird den verstorbenen Kindern gedacht. / Foto: Ambulanter Kinderhospizdienst Osnabrück
Der zweite Sonntag im Dezember steht jedes Jahr im Zeichen des Lichts: Beim internationalen „Worldwide Candle Lighting“ wird an verstorbene Kinder erinnert. Auch dieses Jahr wird wieder eine Welle des Lichts um die Welt gehen und so ein Zeichen setzen – auch für die trauernden Familien.
„Sich beim internationalen ‚Candle Lighting‘ zu beteiligen ist ganz einfach“, sagt Sabine
Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. „Wer ein Zeichen des Mitgefühls senden möchte, der zündet um 19 Uhr eine Kerze an und stellt sie in ein Fenster!“
Ein Zeichen für Respekt und Solidarität
Rund um den Globus folgten jährlich Menschen in allen Zeitzonen diesem Ritual, so dass sich eine Welle des Lichts um die ganze Erde bewege. Der wichtige Gedenktag für Familien, die ein Kind verloren haben, setzte ein starkes Zeichen der Solidarität und des Respekts vor ihrer Trauer: „Ein Kind zu verlieren ist sicher das Schrecklichste, was einer Familie geschehen kann“, sagt Sabine Kraft.
Als Leitung des Dachverbands der deutschen Kinderhospize wisse sie um die Wichtigkeit von Trauerarbeit, die jedoch weder gesellschaftlich noch politisch genügend Anerkennung findet. Kraft: „Trauerarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Kinderhospizarbeit. Wir lassen Familien nicht alleine in ihrem Schmerz. Rituale wie das Candle Lighting helfen, damit umzugehen. Es ist wichtig, solche besonderen Momente für Erinnerungen zu schaffen.“
Auch Osnabrücker Kinderhospiz gedenkt
Auch für den Ambulanten Kinderhospizdienst Osnabrück (AKO) ist der zweite Sonntag im
Dezember ein bedeutender Tag. „Alljährlich laden wir die Familien, die ein Kind verloren haben und von uns begleitet wurden zu einem Treffen ein, verbunden mit dem Angebot eine Kerze für das Candle Lighting zu gestalten“ beschreibt Susanne Wagner, Koordinatorin des Ambulanten Kinderhospizdienstes.
„Für die Familien ist es eine schöne Gelegenheit in einer gemütlichen vorweihnachtlichen Atmosphäre ihren verstorbenen Kindern zu gedenken und sich mit anderen verwaisten Eltern auszutauschen“, erzählt Susanne Wagner. „Denn gerade die Weihnachtszeit macht den Familien den Verlust ihrer Kinder besonders deutlich und es tut vielen gut in diesen Tagen nicht allein mit ihrer Trauer zu sein“, so Wagner. Der Ambulante Kinderhospizdienst Osnabrück begleitet lebensverkürzend erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und ihre Familien. Auch nach dem Versterben eines Kindes steht der Dienst, falls gewünscht, weiter an der Seite der Familien.