Ein brennender Wohnwagen wurde am späten Samstagabend (23.07.2022) auf einem Campingplatz in Melle gemeldet. Während die Feuerwehr das Fahrzeug löschte, kam es für die Polizei zu Auseinandersetzungen mit betrunkenen Gaffern.
Gegen 23:15 Uhr hatten Anwohner am Ludwigsee ein Knallgeräusch wahrgenommen und beobachtet, wie sich ein Bewohner aus seinem brennenden Wohnwagen rettete. Als die Freiwillige Feuerwehr eintraf, stieg Rauch über dem Gelände auf und der Wohnwagen stand im Vollbrand. Das Feuer drohte unmittelbar auf einen weiteren Wagen und ein Zelt überzugreifen.
Feuer schnell unter Kontrolle, alkoholisierter Bewohner verletzt
Mit einem Trupp unter schwerem Atemschutz und zwei Strahlrohren gelang es den Einsatzkräften der Ortsfeuerwehren Gesmold und Oldendorf dieses zu verhindern. Außerdem wurden drei Gasflaschen aus umliegenden Wohnwagen in Sicherheit gebracht. Rund 15 Minuten nach Alarm hatten die Feuerwehrleute den Band bereits unter Kontrolle. Mehrere Campende sprachen den Rettungskräften Dank für ihren schnellen Einsatz aus.
Bei dem 50-jährige Bewohner wurden leichte Brandverletzungen festgestellt. Er wurde von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, wo ihm aufgrund seiner Alkoholisierung auch eine Blutprobe entnommen wurde.
Zahlreiche Schaulustige, Angriff durch betrunkene Männer
Parallel zu den Löscharbeiten fanden sich zahlreiche Besucher und Bewohner des Campingplatzes ein. Um die Arbeit der Feuerwehr nicht zu behindern und eine Gefährdung für die Schaulustigen auszuschließen, wurden von der Polizei für den Einsatzort Platzverweise erteilt.
Ein 52-Jähriger und sein 27-jähriger Sohn widersetzten sich diesen jedoch. Die erheblich alkoholisierten Männer griffen die Polizei schließlich sogar tätlich an. Eine 27-jährige Beamtin wurde dabei leicht verletzt. Die Beamten setzten Reizstoff (Pfefferspray) ein und stoppten den jüngeren der beiden mit dem Einsatz eines Diensthundes.
Beide wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen und es wurden ihnen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Osnabrück Blutproben entnommen. Sie erhielten Strafanzeigen wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, der Sohn zusätzlich wegen Körperverletzung.
Der Brandort wurde von der Polizei beschlagnahmt und die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Derzeit wird der Sachschaden auf rund 60.000 Euro beziffert.