Ein kleiner neuer Stadtteil wird am Neumarkt entstehen – nach mehr als 10 Jahren Odyssee mit unwilligen Investoren und im Rückblick betrachtet nie ernsthaft verfolgten Plänen ein Shopping-Center vielleicht bauen zu wollen gibt es eine Zukunft für den Neumarkt.
In einem eilig einberufenen Pressetermin erklärte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, „der Gordische Knoten“ ist durchschlagen und „wir haben einen neuen Start am Neumarkt“.
Unternehmer aus dem Mittelstand statt „Heuschrecke“ aus Paris
Projektname des unter Federführung des niedersächsischen Unternehmers Alexander Lindhorst aus Winsen entstehenden Projekts ist „Johannishöfe“.
Unternehmer Lindhorst steht für ein seit 90 Jahren aktives Unternehmen, das seine Wurzeln in der Landwirtschaft hat, seit ungefähr 20 Jahren aber auch im Bereich Immobilien und seit 15 Jahren im Betrieb von Seniorenresidenzen engagiert ist.
Architekturbüro betreibt „Stadtreparatur“
Das bereits mit der Konzeptionierung beauftragte Architekturbüro SKAI aus Hamburg ist nach Angaben ihres Geschäftsführers spezialisiert auf „Stadtreparatur“. Die bislang vorliegenden Pläne sehen einen Schwerpunkt auf Wohnbebauung. Die am Dienstagmorgen gezeigten Pläne zeigen eine Vielzahl an grünen Inseln, beginnend mit grundsätzlich begrünten Dächern, begrünten Fassaden und zahlreichen Straßenbäumen.
Gastronomie und kleine Läden im Quartier
Das Thema „Shopping“ ist an dem exponierten Platz allerdings nicht ganz von der Agenda. Zahlreiche kleine Ladenflächen und eine Fläche für einen großen Supermarkt sind eingeplant. Ein großes Café an der Ecke zur Joahnnisstraße soll gastronomische Akzente setzen.
Carsharing und Services für die Bewohner
Die präsentierten Pläne sehen auch weiterhin einen vom Individualverkehr und dem ÖPNV genutzten Neumarkt vor. Für die Mobilität der Bewohner des Quartiers plant der Investor ein eigenes Fahrrad- und Carsharingsystem. Basierend auf den Erfahrungen aus dem Bereich der Seniorenheime soll es auch einen erweiterten Hausmeisterservice geben, der bis hin zur Wohnungs- und Textilreinigung reichen soll.
Bibliothek, Wissenschaft und Arztpraxen
(Nur) etwa 20% der entstehenden Flächen sind für Gewerbeflächen vorgesehen, wobei bereits die oben genannten Ladenflächen mit einberechnet sind. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert skizzierte kurz die Möglichkeiten, die nun ausgelotet werden sollen. Neben einer teilweisen Nutzung durch die Universität ist auch weiterhin eine Nutzung einzelner Gebäude für eine neue Stadtbibliothek möglich.
Angesichts einer wechselnden Nachfrage nach Büroflächen, liegt kein Schwerpunkt auf der Vermietung für diese Zwecke.
Fertigstellung innerhalb fünf Jahren geplant
Alexander Lindhorst kündigte einen zeitnahen Abriss einzelner Alt-Gebäude an. Das Quartier, das ebenfalls aus einzelnen Gebäudekomponenten besteht, soll dann ebenfalls mit einzelnen Baufortschritten Gestalt annehmen. Eine Fertigstellung des Gesamtprojekts wird ungefähr für das Jahr 2025 angestrebt.
Lindhorst betonte, dass er als Alleininvestor auftreten werde, das werde auch zusätzlich für „maximale Geschwindigkeit“ bei der Realisierung sorgen.
Dennis S. Rossing von der an der Planung Beteiligten ROSCO-Unternehmensgruppe ergänzte, dass bei der Umsetzung der Pläne auf viele bereits bei der Erstellung des Bebauungsplans für das nicht realisierten Shopping-Centers geleisteten Vorarbeiten zurückgegriffen werden kann.
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