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Wo bleibt das 29-Euro-Ticket für Schüler und Azubis in Niedersachsen?

29 statt 49 Euro – auf diesen Preis warten Schüler und Auszubildende in Niedersachsen, wenn es um das Deutschlandticket geht. Momentan haben diese jungen Menschen keine Möglichkeit weniger als 49 Euro auszugeben. Es gibt zwar den vergünstigten Niedersachsentarif für 29 Euro pro Monat, aber die Gültigkeit beginnt am Tag erst um 14 Uhr. Zu spät für Schüler und Azubis. Die Frage ist: Wann kommt das vergünstigte 29-Euro Ticket?

29-Euro-Ticket im Koalitionsvertrag

Im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung Niedersachsens steht das vergünstigte Deutschlandticket für Schüler und Azubis klipp und klar drin. Auf Seite 30 schrieben die Koalitionspartner SPD und Grüne im Unterpunkt „Für einen attraktiven ÖPNV“ folgendes: „Das 9-Euro-Ticket war ein großer Erfolg. Hieran wollen wir anknüpfen und stellen die erforderlichen Finanzmittel zur Kofinanzierung eines bundesweiten 49-Euro-Tickets im Haushalt zur Verfügung. Mit den kommunalen Aufgabenträgern werden wir ein landesweites Ticket für alle Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende für 29 Euro pro Monat auf den Weg bringen.“

Dieses Jahr wird’s nichts mehr

Der niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) äußerte sich letztes Jahr über die Einführung des 29-Euro-Tickets und nannte den Sommer 2024 als voraussichtlichen Starttermin für die vergünstigte Fahrkarte für Schüler und Azubis. Doch nun läuft bereits der vom Minister erwähnte Zeitraum. Also wird es noch dieses Jahr eingeführt?

Diese Frage hat die HASEPOST auch an das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung gestellt. Ein Mitarbeiter der Pressestelle erklärte, dass die Einführung des vergünstigten Tickets von der Verfügbarkeit der Haushaltsmittel abhängt und im Jahr 2024 wären diese Mittel nicht vorhanden. Weitergehend möchte das Ministerium sich auch nicht festlegen, dass es 2025 zur Einführung der Fahrkarte kommt. Es sei „in Anbetracht der angespannten Haushaltslage abzuwarten“, wann das Ticket eingeführt werde. Man verweist darauf, dass es regionale Schüler- und Azubitickets gibt. Laut dem Ministerium sind die ÖPNV-Aufgabenträger (ÖPNV-AT) in der Lage diese „mithilfe einer Finanzhilfe des Landes Niedersachsen anbieten. 30 von 39 ÖPNV-AT machen von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch. Davon unberührt können die ÖPNV-Aufgabenträger auch weiteren Rabattierungen bspw. auf Basis des Deutschlandtickets vor Ort anbieten“.

Vergünstigtes Deutschlandticket bisher nur für Studenten

Während für Osnabrücker Studenten bereits seit April 2023 eine vergünstigte Variante des Deutschlandtickets angeboten wird, gibt es seit kurzem auch eine bundesweite Rabattierung. Das niedersächsische Verkehrsministerium schreibt „es kann zum deutlich reduzierten Preis von 60 Prozent des Regelpreises von den Verkehrsunternehmen ausgegeben werden. Das entspricht aktuell bezogen auf 49 Euro einem Preis von monatlich 29,40 Euro“. Die Asten der Universitäten können dabei selbst entscheiden, ob sie von den Verkehrsunternehmen ein solidarisches Deutschlandticket abnehmen und dann über den Semesterbeitrag abrechnen wollen. Der ASTA der Universität Osnabrück hat sich für ein solches Modell entschieden, sodass der Semesterbeitrag für das Wintersemester 2024/25 etwas höher als sonst ist.

Hinweis: Zuvor zahlten Osnabrücker Studenten jedoch schon jedes Semester einen dreistelligen Betrag in ähnlicher Höhe für das niedersachsenweite Semesterticket. Man musste also, wenn man außerhalb von Niedersachsen unterwegs sein wollte, sich das Deutschlandticket für 24,48 Euro statt 49 Euro extra dazukaufen. Deshalb handelt es sich bei der Rabattierung für das nächste Semester um den ersten wirklichen Rabatt für Studenten. 


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