Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft, fordert weniger Verbeamtungen, um die Finanzierungsprobleme bei den Pensionen zu verringern. Er spricht sich zudem für eine Integration von Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) aus, um das System transparenter zu gestalten und zukünftige Reformen zu erleichtern.
Weniger Verbeamtungen als Lösung für Altersvorsorgeprobleme
Martin Werding , Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft, äußert sich gegenüber der Funke-Mediengruppe für eine Reduzierung von Verbeamtungen: “Eine wichtigere Stellschraube, um die zukünftigen Finanzierungsprobleme bei den Pensionen zu verringern, bietet die Zahl der Verbeamtungen. Längst nicht alle Beamten erfüllen hoheitliche Aufgaben.”, so Werding.
Anpassung des Beamtenstatus notwendig
Viele Länder seien zurückhaltend bei Verbeamtungen, kehren allerdings aufgrund des föderalen Wettbewerbs um Arbeitskräfte dorthin zurück. Werding plädiert daher für verbindliche Vereinbarungen aller Länder, um diesen Trend zu stoppen.
Integration in die gesetzliche Rentenversicherung
Der Sachverständigenrat spricht sich auch für eine Integration von Selbstständigen und Beamten in die GRV aus. Beamtenpensionen sind allerdings deutlicher höher als gesetzliche Renten und beinhalten auch eine betriebliche Altersvorsorge. Laut Werding würde eine transparentere und entlastendere Lösung darin bestehen, diese beiden Komponenten zu trennen und Beamte in die GRV zu integrieren.
Zusatzvorsorge nach beamtenrechtlichen Grundsätzen
Neben der Einbindung in die GRV solle es eine zusätzlich eine Zusatzvorsorge geben, die beamtenrechtlichen Grundsätzen entspricht, so der Wissenschaftler. Die genaue Höhe einer solchen Zusatzvorsorge bleibe allerdings noch zu diskutieren.
Keine schnelle Entlastung durch Integration
Werding betont zugleich, dass eine Integration von Beamten in die GRV keine schnelle Entlastung für die umlagefinanzierte Altersvorsorge bringen würde. “Wenn man zwei Alterssicherungssysteme zusammenfasst, die beide ganz überwiegend aus laufenden Einnahmen, also Beiträgen oder Steuern, finanziert werden, kann dies die Finanzierung des einen Systems nur verbessern, wenn man im anderen System noch größere Finanzierungslöcher aufreißt”, erklärte der Rentenexperte.
Abschließend hält Werding fest, dass eine Eingliederung von Beamten die Durchführung zukünftiger Reformen erleichtern und für mehr Transparenz sorgen würde.
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