Der Wirtschaftsweise Martin Werding plädiert dafür, die Altersvorsorge für Selbstständige zu stärken. Er schlägt vor, staatliche Zuschüsse für Rürup-Sparer einzuführen und kritisiert, dass Selbständige in der Grundsicherung im Alter klar überrepräsentiert sind.
Plädoyer für verbesserte Altersvorsorge
Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, appellierte an die Bundesregierung, die Altersvorsorge für Selbstständige zu stärken. Dabei schlug er vor, finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen für Rürup-Sparer bereitzustellen. „Die nachgelagerte Besteuerung der Altersvorsorge könnte, wie bei Riester durch Zulagen ergänzt werden, die mit der Steuerbegünstigung verrechnet werden. Dies würde es Selbständigen mit geringen Einkommen erleichtern, für ihr Alter vorzusorgen, denn genau diese sind bisher eine Problemgruppe, bei der die Altersvorsorge oft zu kurz kommt“, erklärte Werding gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Reform der privaten Altersvorsorge
Das Bundesfinanzministerium arbeitet derzeit an einer Reform der privaten Altersvorsorge. Werding argumentiert, dass jegliche Änderungen im Rahmen einer Reform der privaten Altersvorsorge, die sich auf die Riester-Rente beziehen, auch für die Rürup-Rente gelten sollten. „Am besten schafft man auch hier ein renditeorientiertes Standardprodukt und intensiviert den Wettbewerb unter den Anbietern durch einfache Wechselmöglichkeiten“, schlug der Wirtschaftsweise vor.
Einschätzung der Rürup-Rente
Obwohl die Rürup-Rente Kritik einstecken musste, hält Werding sie nicht für gänzlich misslungen. „Bei aller Kritik sind Rürup-Renten relativ weit verbreitet. Es gibt derzeit rund 2,6 Millionen Verträge. Das entspricht recht genau der Zahl der Selbständigen ohne obligatorische Altersvorsorge“, sagte er. Jedoch gibt Werding zu bedenken, dass unklar ist, wie viele dieser Verträge aktiv bedient werden und ob eventuell Mehrfachzählungen von Personen mit zwei oder mehr Verträgen vorliegen. Als nächstes stellte der Vorsorgeexperte fest, dass bei den Selbständigen eine Vorsorgelücke besteht, die sich darin bemerkbar macht, dass diese in der Grundsicherung im Alter überrepräsentiert sind.
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