Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognosen für das kommende Jahr gesenkt. Die Institute erklärten, dass die Erholung von der Pandemie weitgehend abgeschlossen sei und die weltweite Inflationsrate sowie die damit verbundenen höheren Finanzierungskosten die Nachfrage nach Gütern drücken würden.
Signifikante Senkung der Konjunkturprognosen
Prominente Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland, darunter das Münchener Ifo-Institut, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), haben ihre Wachstumsprognosen für 2024 deutlich reduziert. Das IWH revidierte seine Wachstumsprognose von 0,9% auf 0,5%, während das RWI seine Prognose von 1,1% auf 0,8% senkte. Auch die Vorhersagen für 2025 wurden angepasst: Das RWI senkte seine Prognose von 1,7% auf 1,4%.
Gründe für die heruntergestufte Konjunkturprognose
Das IWH begründete die Korrektur mit einem verlorenen Schwung in der Weltwirtschaft, der durch weltweit höhere Inflationsraten und daraus resultierende höhere Finanzierungskosten verursacht wird. Besondere Herausforderungen sind dabei die europäische und die chinesische Wirtschaft: In Europa sind dies der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Energiekosten, während in China Strukturprobleme im wichtigen Immobiliensektor eine Rolle spielen.
Perspektiven für die Weltwirtschaft
Trotz der reduzierten Prognosen geht das IWH davon aus, dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr wieder anziehen könnte. Dies liege vor allem an dem überraschend deutlichen Rückgang der Inflationsraten in den USA und im Euroraum, der die Wahrscheinlichkeit einer Lockerung der Geldpolitik im Laufe des Jahres 2024 erhöht haben könnte.
Stellungnahme des RWI
Torsten Schmidt, Konjunkturchef des RWI, wies auf die Notwendigkeit einer Erholung des privaten Konsums hin, damit die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr wieder wachsen kann. „Damit die deutsche Wirtschaft im nächsten Jahr wieder wachsen kann, muss sich vor allem der private Konsum erholen.“ Dies könne nur gelingen, wenn mit den real verfügbaren Einkommen auch die Konsumnachfrage steige.
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