Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm warnt vor einem fortschreitenden Stellenabbau in Deutschland. Während Unternehmen bisher aufgrund von Fachkräftemangel ihre Arbeitskräfte hielten, könnte sich dies bald ändern. Sie kritisiert auch die Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds, da sich viele Unternehmen dem Strukturwandel stellen müssen.
Wirtschaftsweise Grimm über die Arbeitsmarktsituation
Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und Aufsichtsratsmitglied von Siemens Energy, äußerte sich besorgt über die aktuelle Arbeitsmarktsituation in Deutschland. „Bisher haben viele Unternehmen ihre Arbeitskräfte gehalten, da sie aufgrund des Fachkräftemangels befürchten mussten, bei höherer Auslastung keine neuen zu finden“, erklärte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das dürfte aber nicht lange so weitergehen.“
Kritik an der Verlängerung des Kurzarbeitergelds
Grimm kritisierte die kürzlich vom Bundeskabinett beschlossene Verlängerung der Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds. „Viele Unternehmen werden sich dem Strukturwandel früher oder später stellen müssen. Daher ist eigentlich auch die Verlängerung des Kurzarbeitergelds keine sinnvolle Maßnahme“, so die Ökonomin. Diese Maßnahme könnte ihrer Meinung nach den notwendigen Anpassungsprozess in den Betrieben verzögern.
Historisch niedrige Auslastung
Die gegenwärtige Situation am Arbeitsmarkt bezeichnete Grimm als „schwierig“. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe sei die Lage angespannt: „Viele Unternehmen lasten ihre Produktionskapazitäten zurzeit nicht aus. Die Auslastung im traditionell starken verarbeitenden Gewerbe ist historisch niedrig auf ungefähr 75 Prozent.“
Zuletzt ist die Arbeitslosenquote laut neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit im Dezember auf 6,0 Prozent gestiegen. Derzeit sind 2,807 Millionen Menschen arbeitslos, was 170.000 mehr als im Dezember des Vorjahres und 33.000 mehr als im November dieses Jahres sind.
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