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Wirtschaftsexperte Werding äußert Kritik an Regierungsplänen zur Rentenreform

Die Reformpläne der Bundesregierung für das Rentensystem stoßen bei Wirtschaftsweisen Martin Werding auf scharfe Kritik. Er warnt vor den Folgen einer alternden Gesellschaft und der damit verbundenen finanziellen Last für die jüngere Generation.

Ungewöhnlich harte Kritik

Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe seine Bedenken bezüglich der geplanten Rentenreform der Bundesregierung. „Die Politik ist dabei, die Lasten der alternden Gesellschaft einseitig den Jungen aufzubürden“, so Werding. Er kritisiert weiter, dass niemand in der Politik die Interessen jüngerer Erwerbstätiger vertritt.

Potentielle wirtschaftliche Folgen

Die vorgesehene Einführung einer Haltelinie beim Rentenniveau sieht Werding als einen „ungedeckten Scheck“. Er warnt vor schweren Folgen für die Volkswirtschaft bei steigenden Arbeitskosten und einer wachsenden Steuer- und Abgabenlast. Werding rechnet damit, dass zwischen 2035 und 2040 die Beitragssteigerungen im Rentensystem und den anderen Sozialversicherungen stark ansteigen und eine enorme Last für die Beitragszahler darstellen. „Das kann für die Volkswirtschaft dramatische Konsequenzen haben“, warnt der Wirtschaftsexperte.

Erwarteter Anstieg der Beitragssätze

Aufgrund der demografischen Entwicklung erwartet Werding, dass der Beitragssatz zur Rentenversicherung bald von derzeit 18,6 Prozent auf 20 Prozent ansteigen wird. Bis 2040 könnte der Satz sogar auf 21 Prozent steigen. Sollte die geplante Haltelinie beim Rentenniveau umgesetzt werden, könnte der Beitragssatz bereits dann bei 22 Prozent liegen. Würde der Bund die zusätzlichen Kosten übernehmen, „würde 2040 fast jeder zweite Euro im Bundeshaushalt für die Rente draufgehen“, so Werding. Dies würde das Geld für andere wichtige Bereiche wie Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung oder Sicherheit fehlen.

Geplante Maßnahmen der Politik

Die Ampel-Parteien planen, das Rentenniveau dauerhaft bei mindestens 48 Prozent zu halten. Ein entsprechendes Konzept dazu wollen Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) in Kürze vorstellen. Zudem ist der Aufbau eines kreditfinanzierten Fonds geplant, dessen Erträge zur Finanzierung der bestehenden Rentenversicherung beitragen sollen. Werding hält diesen Ansatz für „ganz nett, aber viel zu wenig“. Er schlägt alternativ eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters, Ausgabensenkungen in der umlagefinanzierten Rentenversicherung und den Aufbau einer kapitalgedeckten Säule vor, in deren Rahmen die Versicherten individuelle Ansprüche erwerben sollten.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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