Für den Fußballverein VfL Osnabrück war es keine leichte Saison und obwohl das letzte Heimspiel gegen Werder Bremen 2 heute (05.05) mit einem versöhnlichen 1:1 ausging, verließen viele der Fans in der 78. Minute das Stadion und warfen ihre Dauerkarten als symbolische Geste vor der Geschäftsstelle des Vereins auf den Boden.
Es war eine angespannte Stimmung als ein großer Teil der Fangemeinde in der 78. Spielminute geschlossen das Stadion verließ und sich auf den Weg zur Geschäftsstelle des Vereins machte. Türen und Fenster wurden geschlossen und die Mitarbeiter zog sich in die Innenräume zurück, um niemanden zu provozieren. Dieser Zeitpunkt war vom Fanverein bewusst gewählt worden. In einer E-Mail hieß es: „Wir, der 12. Mann, der in den vergangenen 5 Jahren viel über sich ergehen lassen musste, verlassen 12. Minuten vor Ende des Spiels, also in der 78. Minute, das Stadion an der Bremer Brücke und geben symbolisch unser Dauer- und Tageskarten an der Geschäftsstelle des Vereins zurück“.
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Fans sehen Schuld beim Geschäftsführer
Schuld an der mehr als durchwachsenen Saison geben viele dem umstrittenen Geschäftsführer des VfL, Jürgen Wehlend. Mit lauten „Wehlend raus“ Rufen sammelten sich die wütenden und enttäuschten Fans vor der Geschäftsstelle und warfen den Verantwortlichen ihre Karten im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße. Sie fordern ein Umdenken und eine Veränderung in den Strukturen – Angefangen damit, dass der Vertrag von Wehlend nicht verlängert werden dürfe. „Wir wollen den Neuanfang“ war immer wieder lautstark zu hören.
Friedlicher Protest
Trotz der aufgeheizten Stimmung blieb der Fanprotest friedlich. Jürgen Wehlend zeigte sich nicht, wohl auch um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Nach über fünf Jahren Tätigkeit des Geschäftsführers steht der Verein finanziell und spielerisch in der Krise. Viele Spieler haben ihre Verträge nicht verlängert und in dieser Saison reichte es gerade mal für einen enttäuschenden Platz 17 in der Tabelle.