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Winterhilfe für Obdachlose in Osnabrück soll kurzfristig ausgebaut werden

Obdachloser (Symbolbild)

Angesichts des beginnenden Winters strebt die Mehrheitsgruppe von Grünen, SPD und Volt eine kurzfristige Ausweitung der Winternothilfemaßnahmen für obdachlose Menschen an. Ziel sei es, dass niemand auf der Straße übernachten müsse und der besonderen Gefährdung von Obdachlosen durch die Corona-Pandemie Rechnung getragen werde.

Laut des “katholischen Vereins für soziale Dienst in Osnabrück e.V.” (SKM) leben aktuell etwa 70 Menschen in Osnabrück auf der Straße. Rund 400 weitere Menschen sind wohnungslos, da sie keine eigene Bleibe finden oder bekommen.

“Stadt muss Angebote verbessern”

„Gerade jetzt im beginnenden Winter muss die Stadt die Angebote für diese Menschen verbessern und ausbauen. Zumal wir wissen, dass die Dunkelziffer noch um vieles höher ist”, erklärt Susanne Hambürger dos Reis (SPD). Hinzu käme, dass die aktuelle Corona-Krise die Lage zusätzlich verschärfe. Zum einen seien die Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen, stark eingeschränkt. Zum anderen hätten die Betroffenen nicht die Mittel, sich ausreichend mit Hygiene- und Schutzmaterialien zu versorgen.

„Die Bahnhofsmission in Osnabrück ist das beste Beispiel für ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen in einer Notsituation. Sie ist zentral gelegen, als hilfreiche Anlaufstelle sehr bekannt und muss deshalb jetzt finanziell unterstützt werden. Andernfalls muss sie nach dem Jahreswechsel ihre derzeitigen Hilfsangebote einschränken. Das wäre fatal für die betroffenen Menschen in der aktuellen Krisensituation und mitten im Winter. Angesichts dessen werden wir den Zuschuss zu Jahresbeginn erhöhen“, betont die sozialpolitische Sprecherin Anke Jacobsen (Grüne).

Weitere Möglichkeiten schaffen

„Darüber hinaus werden wir die Verwaltung in der kommenden Ratssitzung beauftragen, weitere Möglichkeiten von niedrigschwelligen Angeboten aufzuzeigen. Sinnvoll könnte dabei ein „Nachtbus“ oder die Einrichtung eines „Nachtcafés“ sein. Andere Städte in Niedersachsen verfügen bereits über solche Einrichtungen“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der SPD, Kerstin Lampert-Hodgson.

Neben der akuten Hilfe müssten auch die bestehenden sozialpädagogischen Angebote, die psychotherapeutische Unterstützung als auch die Gesundheitsversorgung für die betroffenen Menschen dauerhaft verbessert und weiterentwickelt werden. „Wir schlagen aus diesem Grund die Einrichtung eines Runden Tisches vor. Beteiligt werden sollen neben der Verwaltung, der Politik und der sozialen Träger auch die Betroffenen selbst. Gerade sie müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Bedürfnisse einzubringen und Einfluss auf die Gestaltung der Angebote zu nehmen“, sagt Volker Bajus (Grüne).


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