Es liest sich wie eine nüchterne Analyse, die den Mitgliedern des Stadtrats nach den Sommerferien von dem durch Stadtbaurat Frank Otte geleiteten Fachbereich zur „Kenntnisnahme“ präsentiert wurde – es soll aber offenbar schon frühzeitig das Aus für das Maidorf 2019 einläuten.
Der Betroffene dieses „Abgesangs“ sieht es allerdings ganz anders und gibt sich kämpferisch.
Unserer Redaktion liegt die Mitteilungsvorlage mit dem schlichten Titel „Maidorf 2019“ vor – und wir haben mit Maidorfbetreiber Frederik Heede gesprochen.
Heede hält an Maidorf 2019 fest
Gleich vorweg: Heede, der vor 15 Jahren das Maidorf aus der Taufe gehoben hat und in diesem Frühjahr bis zuletzt gegen Widerstände der Bürokratie darum kämpfte, diesen Publikumsmagnet auch bei der diesjährigen Maiwoche weiterhin anbieten zu können, scheint zu einem ganz anderen Fazit zu kommen, als das, was auf Seiten der Verwaltung bereits ein Dreivierteljahr vor der nächsten Maiwoche als gesetzt gilt – oder gelten soll.
Hier alle Artikel zum Maidorf-Aus 2018.
Der Unternehmer, der auch das Alando Palais betreibt und ab Mittwoch mit „Osnabrück isst gut“ ein kulinarisches Highlight in der Innenstadt präsentiert, will weiter daran festhalten mit dem Maidorf im kommenden Jahr wieder Tausende auf die Maiwoche zu locken.
Das Ersatzkonzept, zu dem er sich in diesem Jahr gezwungen sah, ist für Heede keine Alternative. „Bratwürstchen und Bier gibt es auch überall sonst auf der Maiwoche“ und die Verwaltung hat es ihm mit rund 45.000 Euro Kosten für Standmiete und Strom für ein paar Buden seines „Alpendorfs“ unmöglich gemacht kostendeckend zu arbeiten, so Heede im Gespräch mit der HASEPOST.
„Wenn der Wille auf allen Seiten da ist“
Zwar sei es richtig, so Heede, dass er – sollte er nochmals dazu gezwungen werden ein „kleines Maidorf“ zu präsentieren – die Flächen optimieren muss um die anfallenden Standgebühren zu reduzieren. Doch „bis zum kommenden Mai ist noch viel Zeit“. Und weiter: „Wenn der Wille auf allen Seiten da ist, dann gibt es auch kein Problem bei der Genehmigung des Maidorfs in seiner alten Form“, betont Heede und macht damit deutlich, dass es an ihm nicht liegen wird.
Im Gespräch mit unserer Redaktion betont Frederik Heede, wie sehr die Politik in diesem Jahr für den Fortbestand des Maidorfs gekämpft hat. Insbesondere SPD-Fraktionschef Frank Henning, der als Landtagsabgeordneter in Hannover gut vernetzt ist, hatte sich mit Heede beim Umweltministerium bis zuletzt um eine Lösung bemüht. Aber auch von allen anderen Parteien gab es viel positives Feedback und zahlreiche Signale, dass man ein dauerhaftes Aus für das Maidorf nicht hinnehmen wolle.
Verwaltung reicht „Schwarzen Peter“ an den TÜV weiter
Die unserer Redaktion vorliegende und für die Öffentlichkeit unter Verschluss gehaltene Verwaltungsmitteilung an die Lokalpolitik vermittelt allerdings den Eindruck, das alle Hoffnung vergeben ist: „Seitens der Verwaltung bleibt es diesbezüglich bei der Einschätzung, dass der Versuch, eine baurechtlich Genehmigungsfähigkeit, auf der Grundlage des alten Maidorfkonzeptes herbeizuführen, nicht erfolgsvorsprechend ist“, so das Papier, das im weiteren Verlauf den Genehmigungs-Schwarzen-Peter an den TÜV Nord und das Umweltministerium in Hannover als Aufsichtsbehörde weiterreicht.
Zuletzt – kurz vor der Eröffnung der vergangenen Maiwoche – hatte Heede deutlich gemacht, dass es nicht die Sicherheit, sondern die Bedenken eines Einzelnen sind, die einer Fortführung der Erfolgsgeschichte des Maidorfs im Wege stehen.