Die am Wochenende bekanntgewordene Bestellung eines Stadtwerke-Busses an den Flughafen FMO durch Stadtbaurat Frank Otte hat bei den tagesaktuell berichtenden Osnabrücker Medien für zahlreiche Reaktionen der Leser gesorgt – auch bei uns. Am Sonntagnachmittag (12. Juni) hat die im Stadtrat in Opposition agierende CDU-Ratsfraktion einen Fragenkatalog an Oberbürgermeisterin Katharina Pötter geschickt.
Mit Spannung erwartet unsere Redaktion, wie das politische Osnabrück mit dem Vorfall umgehen wird, bei dem in Folge für mehrere Stunden die Metrobuslinie M1 nicht mehr bedient wurde, weil Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes dem Wunsch von Stadtbaurat Frank Otte entsprechend am Abend des 23. Mai einen Fahrer samt Stadtwerke-Bus zum Flughafen nach Greven schickte.
Am Osnabrücker Heimatflughafen wurde allerdings gar keine Sonderfahrt benötigt, weil die Leistungsträger der Verwaltung schlicht den auf sie auf einem Parkplatz wartenden Charterbus erst mit Verspätung gefunden hatten.
CDU schickte Fragenkatalog an die Oberbürgermeisterin
In einem unserer Redaktion vorliegendem zehn Punkte umfassenden Fragenkatalog fordert CDU-Fraktionschef Dr. Fritz Brickwedde Oberbürgermeisterin Katharina Pötter dazu auf, Licht in einzelne Aspekte der FMO-Dienstfahrt zu bringen, u.a. auch, warum dieses Führungskräftetreffen überhaupt am FMO und nicht in Osnabrück stattfinden musste.
Keine öffentliche Debatte über Extratour der Verwaltung gewünscht?
Der letzte Punkt des CDU-Fragenkatalogs lautet: “Ist es vorgesehen, dass im nächsten Verwaltungsausschuss und in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke zu diesem Thema Stellungnahmen erfolgen und über Konsequenzen gesprochen wird?”
Die Formulierung mit dem Verweis auf zwei unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagende Gremien deutet womöglich darauf hin, dass auch der Union nicht an einer öffentlichen Debatte und baldigen Aufklärung der Extratour von Stadtbaurat Frank Otte und Stadtwerke-Chef Dr. Rolfes gelegen ist.
Trotz zahlreicher Eigenmächtigkeiten und spektakulärer Budgetüberschreitungen durch den in der Osnabrücker Stadtgesellschaft höchst umstrittenen Stadtbaurat wurde dieser im Herbst 2020 überraschend auch mit Stimmen aus der CDU-Ratsfraktion für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.
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