Es stimmt wohl: Wenn es um´s Geld geht, kann es eigentlich nie genug sein. Allerdings gibt es Untersuchungen, die belegen, dass ab einem Jahreseinkommen irgendwo zwischen 80.000 und 100.000 Euro für die meisten Bundesbürger “der Drang nach mehr” befriedigt ist.
Von einem überwiegend gesättigten Einkommen ist man in Osnabrück aber wohl noch weit entfernt.
Auch die üblichen Vergleichsstädte der Region, Münster und Bielefeld, werfen kein gutes Licht auf die Einkommenssituation in der Hasestadt: Im Durchschnitt hatten die privaten Haushalte pro Kopf im Untersuchungszeitraum in den beiden Osnabrücker Nachbarstädten deutlich mehr Geld zur Verfügung als die Osnabrücker.
Mehr als 2.000 Euro mehr pro Kopf in Münster und Bielefeld
Mit einem verfügbaren Einkommen von 20.445 Euro darf sich Osnabrück noch knapp zu den 284 von 324 westdeutschen Kreisen zählen, die es über die 20 000er-Grenze geschafft haben. Im nahen Bielefeld haben die Privatpersonen pro Monat mehr als 180 Euro zusätzlich zur Verfügung (22.659 Euro), genau wie in Münster wo es es auf das Jahr gerechnet ebenfalls ein deutliches Plus im Portemonnaie (22.261 Euro) gibt.
Auch in den Gemeinden des Landkreises Osnabrück sind die Einkommensverhältnisse mit durchschnittlich 21.923 Euro pro Kopf und Jahr besser als in der Stadt Osnabrück.
Oldenburg auf Niveau vieler ostdeutscher Kommunen
Im direkten Vergleich überrascht allerdings Oldenburg, wo das verfügbare Haushaltseinkommen nur bei 19.244 Euro lag und damit auf dem Niveau der ewig klammen Hauptstadt Berlin (19.719 Euro) und vielen ostdeutschen der 401 untersuchten Kreise und kreisfreien Städte. Nur sechs der 77 Kreise im Osten schaffen es dort über die 20 000-Euro-Marke. Zu den Schlusslichtern zählen der Landkreis Vorpommern-Greifswald (17.303 Euro) und Halle/Saale (17.218 Euro), die nach Berechnungen der Bild Zeitung (Abruf kostenpflichtig) damit ungefähr auf dem Niveau des Pro-Kopf-Einkommens von Italien (17.200 Euro) liegen.
Interaktive Karte online abrufbar
Die Studie wurde vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts(WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung erstellt und basiert auf amtlichen Statistiken des Bundes und der Länder. Auf der Seite des WSI findet sich auch eine interaktive Karte mit allen zur Verfügung stehenden Daten.
Die reichste Großstadt ist den Zahlen zufolge die Landeshauptstadt München (29.685), aber andere Großstädte können punkten: Stuttgart (25.012 Euro), Düsseldorf (24.882 Euro) und Hamburg (24.421 Euro), allerdings dürften die teils deutlich höheren Lebenshaltungskosten den Vorteil schnell dahinschmelzen lassen.