Gerade bei schweren Unfällen sind in einem Krankenhaus eine Vielzahl von Spezialisten gefragt, um für den Patienten die bestmögliche Behandlung sicherzustellen. In der Klinik für Unfall- und Hand- und Wiederherstellungschirurgie legt man besonderen Wert auf eine enge Verzahnung vor allem auch der Unfallchirurgen mit den Spezialisten der plastischen Chirurgie.
Beispielhaft dafür stehen zwei Ärzte, die in den vergangenen Wochen neu auf dem Finkenhügel hinzugekommen sind.
PD Dr. Antonio B. Ernstberger ist seit November neuer Chefarzt der Klinik für Unfall- und Handchirurgie im Klinikum Osnabrück. Nahezu zeitgleich mit Dr. Ernstberger stieß PD Dr. Christian Weinand zum Team, der als neuer Leiter für die Sektion Handchirurgie und Plastische Chirurgie tätig ist.
Im Gespräch mit unserer Redaktion erläuterten die beiden Neu-Osnabrücker, welchen ersten Eindruck sie vom Klinikum und der Stadt Osnabrück haben, vor allem aber auch, wie ihre Zusammenarbeit in Zukunft verlaufen wird.
Ein Unfall ist meist mehr als gebrochene Knochen
PD Dr. Weinand ist als plastischer Chirurg u.a. auch ein Fachmann für das Verpflanzen von Hautlappen – und hier kommt seine Expertise im Team des Unfallchirurgen PD Dr. Ernstberger zum Tragen. „Ein Verkehrsunfall bedeutet für das Unfallopfer sehr oft nicht nur gebrochene Knochen“, erläutert PD Dr. Ernstberger, „oft sind auch große Hautpartien und das darunterliegende Gewebe geschädigt“. Mit dem plastischen Chirurgen, der sich gleich zu Beginn der Behandlung Seite an Seite mit den Unfallchirurgen des Klinikums Osnabrück um das Unfallopfer kümmert, ist eine bestmögliche Behandlung gewährleistet. Falls notwendig können auch großflächige Haut- und Weichteiltransplantationen vorgenommen werden.
Die an anderer Stelle am Patienten, zum Beispiel am Bein entnommenen Hautflächen, werden unter dem Mikroskop an gesunde Gefäße des Patienten „angeschlossen“, um die sichtbaren Unfallfolgen oder mögliche Bewegungseinschränkungen und damit auch psychologische Folgen so gering wie möglich zu halten. Zur Expertise von PD Dr. Weinand gehört aber auch die Behandlung von Verbrennungen, die Narbenbehandlung, sowie Behandlung chronischer Wunden, Straffungsoperationen nach massivem Gewichtsverlust und Fetttransplantationen.
Chefarzt PD Dr. Ernstberger, der in seinem Bereich von der Behandlung einfacher Gehirnerschütterungen bis zum multipel verletzten Unfallopfer zu tun hat, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen und dem bereits auf dem Finkenhügel etablierten Team.
„Jede Operation ist der Anfang der rehabilitiven Phase“, erklärt Ernstberger und betont, wie wichtig es ihm ist, dass die Patienten im Klinikum Osnabrück auch in der Nachsorge gut aufgehoben sind.
Osnabrück ist eine gute neue Adresse
Der Wechsel vom Universitätsklinikum Regensburg ist dem neuen Chefarzt der Klinik für Unfall- und Handchirurgie nach eigenen Angaben nicht schwergefallen. Er war erfreut über die historische Altstadt, die er ähnlich auch aus Regensburg gewohnt war. Zusammen mit seiner Frau hat er bereits ein neues Haus gefunden, nahe dem Nettetal und damit nahe an der Innenstadt und gleichzeitig im Grünen.
Auch sein Kollege PD Dr. Weinand hat sich schnell eingelebt. Wie der neue Chefarzt ist der plastische Chirurg aus dem Süden Deutschlands nach Osnabrück gekommen: Von Bad Neustadt an der Saale nach Osnabrück an der Hase, wo den Neu-Osnabrücker vor allem die Nähe zum Wiehengebirge und der Teutoburger Wald als Ausflugsziel reizt.
Beide Fachärzte halten auch von Osnabrück noch Kontakt zu ihrer Alma Mater in Regensburg bzw. Witten-Herdecke. Durch die enge Anbindung des Klinikums an die die Westfälische Wilhelms- Universität Münster als akademisches Lehrkrankenhaus, sind die beiden Ärzte auch in Osnabrück mit der Ausbildung angehender Mediziner betraut.
Heiko Pohlmann