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Wie die Coppenrath-Stiftung versucht die „Kleine Freiheit“ zu retten

Kleine Freiheit. Foto: Heiko Pohlmann

Schon länger ist klar, dass die „Kleine Freiheit“ am alten Güterbahnhof nicht bleiben kann. Doch jetzt kommt das Aus viel früher als erwartet: Nach dem 9. April ist Schluss. Die Coppenrath-Stiftung, die auf dem Gelände ein neues Stadtviertel entwickeln will, nennt als Grund Auflagen für Förderprogramme. Die Betreiber fühlen sich überrumpelt die Stiftung will sie aber nicht im Regen stehen lassen.

Die Aloys & Brigitte Coppenrath-Stiftung, beziehungsweise die Lok-Viertel-OS-GmbH, kaufte das Gelände 2020, um dort ein ganz neues, innovatives Stadtquartier zu schaffen: das Lok-Viertel. An der Hamburger Straße sollen „neue Formen von Leben und Arbeiten, von Bauen und Wohnen, von Energie und Mobilität Wirklichkeit werden.“ Dafür muss der beliebte Musikclub das Gelände verlassen.

Betreiber wurden „vollkommen überrascht“

Die Betreiber der Kleinen Freiheit erfuhren nach eigenen Angaben erst am 03. Februar, dass sie das Gelände bereits nach der Veranstaltung „Popsalon 10“, die vom 7. bis 9. April stattfindet, räumen müssen. Daraufhin meldeten sie sich mit einem Brandbrief bei der Oberbürgermeisterin und der Stadtverwaltung und baten dringend um Hilfe. „Diese Entwicklung kommt für uns vollkommen überraschend„, hieß es in dem Schreiben. Man habe jederzeit kommuniziert, dass sechs bis neun Monate Vorlaufzeit für einen Standortwechsel nötig seien. Die Betreiber befürchten nun das endgültige Aus für die Kleine Freiheit.

Auch Coppenrath-Stiftung erstaunt über Entwicklung

Auf den Brandbrief meldete sich auch die Stiftung zu Wort. Vorstandvorsitzender Prof. Dr. Felix Osterheider betont in dem Schreiben zunächst die Verdienste der Betreiber und die Bedeutung des Musikclubs für Osnabrück und die Region. Um das Lok-Viertel realisieren zu können, bewerbe man sich europaweit um Fördermittel. Die Mitarbeitenden seien selbst von der plötzlichen Entwicklung erstaunt gewesen: „Unser Team selbst war überrascht, dass die infrage kommenden Programme vorgezogen werden – eine finale Entscheidung hierzu wurde uns erst vor drei  Wochen (Brief vom 11. 02) mitgeteilt und wir haben dann so rasch als möglich den Termin mit der Kleinen Freiheit gesucht.“

Noch ein riesiges Brachland, aber hier soll bald ein neuer Stadtteil entstehen: das Lok-Viertel
Noch ein riesiges Brachland, aber hier soll bald ein neuer Stadtteil entstehen: das Lok-Viertel (Foto: Pohlmann)

Alle Hebel in Bewegung

Klar ist: Die Kleine Freiheit muss Anfang April räumen. Denn erst nach der Entmietung können die Fördermittel bewilligt werden. Bernhard Mersch, einer der drei Betreiber des Clubs, sagte der Hasepost im Gespräch: „Die Freiheit soll weiter bestehen. Wir setzen alle Mittel in Bewegung, um einen neuen Standort zu finden.“ Auch seitens der Coppenrath-Stiftung und der Stadt wird mit Hochtouren nach einem neuen Zuhause gesucht. „Wir selbst tun ebenfalls das in unserer Macht stehende, um eine Überganslocation zu finden. So setzen wir die Gespräche mit allen Ebenen fort, um das Zeitfenster für den Clubbetrieb weiter zu öffnen. Wir nutzen unser Netzwerk, um gemeinsam mit den Betreibern Locations zu suchen“, heißt es im Schreiben der Stiftung.

 

 

 


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Sophie Scherler
Sophie Scherler
Sophie Scherler ist seit März 2018 Redakteurin bei der Hasepost, zwischenzeitlich absolvierte Sophie Scherler erfolgreich ein Volontariat bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Seit Herbst 2021 ist sie wieder angestelltes Mitglied unserer Redaktion.

  

   

 

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