…vormals „Schilling & Schreyer GmbH“
Immobilienfachmann Wolfgang Schreyer (Bissendorf) und Steuerberater Friedrich Schilling (Diepholz) kaufen im November 2010 für 2,7 Mio. Euro den Güterbahnhof (22 Hektar) von der Bahntochter Aurelius
Gegenüber der NOZ (03.12.2010) bezeichnete OB Pistorius die Erwerber als „bodenständige Männer aus der Region“, Käufer Schilling erklärt die Kultur- und Gastro-Szene nicht antasten zu wollen und „in ein machbares Konzept“ einbetten zu wollen.
Warum hat nicht die Stadt 2010 den Güterbahnhof gekauft?
Trotz eines seit 2003 bestehenden Bebauungsplanes und der herausragenden Bedeutung der Immobilie, verzichtete die Stadt darauf ein Vorkaufsrecht festzulegen – die Bahntochter Aurelius hatte lt. Recherchen der NOZ (17.11.2010) schlicht „übersehen“ die Stadt nach ihrem Interesse zu fragen…
Stadt und Investoren werden sich nicht grün…
In den Folgemonaten kommen Stadt und Investoren nicht auf einen gemeinsamen Nenner was die Nachnutzung angeht. Die Investoren wollen großflächige Einzelhandelsflächen, die Stadt prüft den Standort für eine ARENA und möchte auf den Flächen auch den Osteingang des Hbf bauen.
Als Reaktion auf die Ablehnung der Stadt zukünftig Einzelhandel auf dem Güterbahnhof zuzulassen „drohen“ die Investoren damit das Gelände großflächig mit bis zu 25tausend Solarmodulen zu bepflastern und damit einer städtebaulich sinnvollen Nutzung zu entziehen.
Im Herbst 2011 scheinen sich die Wogen zu glätten und die ARENA-Pläne werden konkret, allerdings gibt es auch Stimmen im Rat, die sich für eine Sanierung der maroden Stadthalle aussprechen. Im Dezember 2011 bricht OB Pistorius überraschend die Gespräche ab und bezeichnet die inzwischen auf 7 Mio.Euro angestiegene Kaufpreiserwartung der Investoren als „völlig abwegig“ (NOZ 05.12.2011).
Erst im Mai 2012 beschließt der Stadtrat ein Vorkaufsrecht für den Güterbahnhof.
Herbst 2012: unter (legaler) Umgehung des städtischen Vorkaufsrechts wird die Schilling & Schreyer GmbH mitsamt der 22 Hektar des Güterbahnhofs verkauft.
Neue Geschäftsführer sind Ralf Gervelmeyer und Thomas A. Gründler.