Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Welthungerindex hat Martin Frick, der Deutschland-Direktor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), die weltweiten staatlichen Kürzungen der humanitären Hilfe verurteilt. Frick warnt vor den verheerenden Folgen des anhaltenden globalen Nahrungsmittelmangels, der durch mangelnde Ressourcen und Finanzierungslücken von 60 Prozent – dem niedrigsten Stand seit der Gründung des WFP im Jahr 1963 – weiter verschärft wird.
Harte Kritik an staatlichen Kürzungen
Frick äußerte seine Sorgen im Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er betonte die besorgniserregende Situation, in der eine steigende Not auf sinkende Budgets für Ernährungshilfe trifft. „Mehr Konflikte sind das Letzte, was die Welt braucht, denn wenn bei dieser ansteigenden Not die Budgets für Ernährungshilfe sinken, sind auch Helfer irgendwann machtlos“, sagte Frick.
Die Auswirkungen mangelnder humanitärer Hilfe
Laut Frick haben die fehlenden Gelder bereits massive Auswirkungen auf die Arbeit des Welternährungsprogramms. „In der Hälfte der WFP-Einsätze weltweit mussten wir schon radikal kürzen, weil die Gelder fehlen.“ Ein Mangel an Versorgung führt laut Frick zu Unsicherheit, Instabilität und Vertreibung, was die Kosten für eine Umkehrung des Trends exponentiell erhöht.
Die Bedeutung von Ernährungshilfe
Frick betont die entscheidende Rolle von Ernährungshilfe in der aktuellen globalen Krise. Während Ernährungshilfe keine Konflikte lösen kann, ist sie dennoch ein zentraler Eckpfeiler für Frieden und Stabilität. „Ernährungshilfe löst keine Konflikte, aber ohne sie ist jeder Frieden brüchig“, sagte er.
Weiterhin akute globale Ernährungskrise
Abschließend macht Frick darauf aufmerksam, dass die globale Ernährungskrise nach wie vor akut ist. Die derzeitigen Finanzierungslücken könnten verheerende Auswirkungen haben, wenn nicht schnell Maßnahmen ergriffen werden, um den Mangel an Ressourcen zu beheben. Der bevorstehende Welthungerindex könnte einen wichtigen Weckruf für Regierungen darstellen, ihre Bemühungen zur Lösung dieser Krise zu intensivieren.