„Etwa 90%“ lief am ersten Tag der Fahrplanumstellung bislang alles „so, wie man es sich bei den Stadtwerken gewünscht hatte“.
Stadtwerke-Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes zeigte sich am Mittwochnachmittag vorsichtig optimistisch, dass die größte Umstellung von Fahrplan und Liniennetz in und um Osnabrück seit mehr als 20 Jahren auch ein logistischer Erfolg wird.
Sorgen bereiteten den Nahrverkehrsprofis vor allem die vom Kooperationspartner Weser-Ems-Bus gefahrenen Linien, vorwiegend auf der Achse Pye-Düstrup.
Seit 16 Uhr sollen die neuen angekündigten Fahrpläne und Routen „uneingeschränkt“ nach Plan laufen, so eine Bahnsprecherin auf Nachfrage gegenüber unserer Redaktion.
Von Seiten des DB-Tochterunternehmens zeigt man sich selbstkritisch: „Auch wir waren mit Situation nicht zufrieden und haben mit Hochdruck daran gearbeitet, um unseren Kunden und Partnern den gewohnten Service zu bieten“.
Probleme mit Kooperationspartner kündigten sich im Vorfeld an
Bereits im Vorfeld hatte das in Bremen ansässige Unternehmen seine eigenen Fahrplandaten verspätet nach Osnabrück geliefert, beklagten sich Stadtwerkevertreter bereits bei einer ersten Pressekonferenz vergangene Woche. Die Aktualisierung interner Systeme der Stadtwerke und der App VOSpilot erfolgten deswegen unter Hochdruck.
Am Tag X des neuen Fahr- und Netzplans stellte sich dann heraus, dass auch die eigenen Systeme von Weser-Ems-Bus offensichtlich nicht so gepflegt worden waren, wie man das bei den Stadtwerken erhofft hatte. Busse fielen ganz aus, weil die Dienstpläne der Fahrer nicht auf den neuesten Stand gebracht wurden. Teilweise waren die neuen Streckenführungen im Bus nicht verfügbar, und es sollen auch Busse von Weser-Ems-Bus im Stadtgebiet gesichtet worden sein, wo sie mit dem seit dem 5. Februar geltenden Liniennetz eigentlich nicht hingehörten. Mit von den Stadtwerken und privaten Busunternehmen im Laufe des Tages angemieteten Bussen, sollen zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt werden.
Besonders schwierig, so André Kränzke, Leiter Verkehrsbetrieb, war es in der Leitstelle der Stadtwerke, weil die Busse des Kooperationspartners oft auch nicht auf den Displays der Leitstelle angezeigt wurden.
Kein Fahrer hat sich verfahren und die Ringbuslinie wird gut angenommen
Ansonsten aber scheint alles rund zu laufen. Kein Fahrer hat sich verfahren und die neue Ringbuslinie wird nach ersten Rückmeldungen sehr gut angenommen. Teilweise wurden bis zu 25 Fahrgäste in einzelnen Bussen der Ringbuslinie 10/20 gezählt. „Ein gutes erstes Ergebnis, das wir so nicht erwartet haben“, freut sich Dr. Rolfes über die Akzeptanz dieses völlig neuen Angebots.
Taschenfahrpläne sind der Renner
Überrascht ist man bei den Stadtwerken auch über die große Nachfrage nach gedruckten Fahrplänen, die es im Taschenformat in der Mobilitätszentrale und bei den Helfern am Infostand am Neumarkt gibt. Rolfes kündigte an, bei Bedarf auch nachdrucken zu lassen.
Zusätzliche Helfer wurden auch an den Verknüpfungshaltestellen zur Ringbuslinie eingesetzt, zum Beispiel an der Rosenburg und am Eversburger Platz. Hier konnte Stadtwerke-Vorstand selbst die Beobachtung machen, dass vor allem die Schüler sehr gut informiert sind, wo und wie die neuen Umsteigeverbindungen zu erreichen sind.