Justus Möser in der Graphic Novel, Illustration: Peter Eickmeyer / Foto: Museumsquartier Osnabrück
Justus Möser war einer der wichtigsten Osnabrücker Gelehrten. Doch wie kann man jungen Menschen sein Leben und Werk vermitteln? Das Kulturgeschichtliche Museum will ab November neue Wege gehen und eine Ausstellung mit einer Graphic Novel verbinden.
Justus Möser hätte 2020 seinen 300. Geburtstag gefeiert. Eigentlich wollte die Stadt das Jubiläum mit diversen Aktionen begehen, doch das Coronavirus machte den Planern einen Strich durch die Rechnung. Das Kulturgeschichtliche Museum hat sich jedoch etwas besonderes Einfallen lassen, um vor allem jungen Menschen das Leben des großen Osnabrücker Juristen, Schriftstellers, Politikers und Historikers näher zu bringen.
Graphic Novel über Möser
Es ist sicher nicht einfach, Jugendliche für einen vermeintlich „staubigen“ Gelehrten des 18. Jahrhunderts zu begeistern. Das Kulturgeschichtliche Museum möchte daher die ab dem 1. November geplante Justus Möser Ausstellung, mit einer Graphic Novel verbinden. Hierzu hat sich das Museum mit den Künstlern Peter Eickmeyer und Gaby von Borstel zusammengetan. Das Ehepaar hat in der Vergangenheit unter anderem mit einer Graphic Novel zu Erich Maria Remarques Klassiker „Im Westen nichts Neues“ auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt widmen sie sich mit Justus Möser einem anderen großen Osnabrücker. Eickmeyer sagt dazu: „Wir versuchen Justus Möser wieder mehr Leben einzuhauchen. Dazu zeigen wir ihn als Menschen, der auch mal Kind war, Blödsinn machte, krank wurde und an Schlaflosigkeit litt. Die Bilder schaffen die Atmosphäre der Zeit und machen viele authentische historische Orte sichtbar. Man kann mit der Graphic Novel das Osnabrück des 18. Jahrhunderts entdecken. Für Möser war die Literatur sehr wichtig, es wird also eine niveauvolle Graphic Novel, die sich auch für den Einsatz im Geschichts-, Kunst- oder Deutschunterricht eignet. “
Ausstellung im Museumsquartier
Die Objekte im Museum sollen auf Basis der Graphic Novel ausgestellt werden. Die Leser können so die originalen Objekte aus der Graphic Novel, zum Beispiel Mösers Spazierstock, im Museum entdecken. Die Graphic Novel wird so zum Museumsführer und zu einem Teil der Ausstellung. Dr. Thorsten Heese, Kurator im Kulturgeschichtlichen Museum, sagt dazu: „Justus Möser beschäftigte sich mit den großen Ideen seiner Zeit, er schrieb über Voltaire, kritisierte Friedrich den Großen, traf Gotthold Ephraim Lessing und tat viele Dinge, die man heute nicht unbedingt im Blick hat. Wenn man das in der Graphic Novel erwähnt, kann man Mösers Bedeutung für Osnabrück gut im Museum erklären. So lassen sich auch die historischen Umstände, wie zum Beispiel der Siebenjährige Krieg, in die Ausstellung einbinden.“
Sowohl die Ausstellung als auch die Graphic Novel, sind zur Zeit noch in Arbeit. Die Ausstellung soll vom 1. November 2020 bis zum 11. April 2021 im Museumsquartier Osnabrück zu sehen sein. Die Graphic Novel soll bis zur Eröffnung fertig werden und im Splitter Verlag erscheinen.