„Backpacking“, also reisen mit dem Rucksack, ist ein seit Jahrzehnten ungebrochener Trend. Viele Menschen machen sich, oft nach dem Abitur, auf den Weg, um exotische Länder wie Australien, Brasilien oder Japan zu entdecken. Doch es muss nicht gleich das Ende der Welt sein, denn auch Osnabrück ist tatsächlich eine Anlaufstelle für Backpacker – die übernachten dann zumeist im „Penthouse“, dem Backpackerhostel von Cathrin Eßbach.

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„Ich bin selber viel gereist und habe immer nur in Hostels übernachtet. Das Penthouse ist quasi das Souvenir von meinen Reisen“, erklärt Inhaberin Cathrin Eßbach. Vor mehr als 16 Jahren eröffnete sie in der Möserstraße 19 ihre Unterkunft für Weltenbummler. Seitdem hatte sie tausende Gäste aus allen Winkeln dieser Erde. „Natürlich haben wir auch Gäste aus Deutschland, die zum Beispiel ihre Familien besuchen, oder auf Feste gehen, aber die Besucher kommen eigentlich von überall“, erzählt sie weiter. Dass ein Hostel nicht für jeden geeignet ist, ist klar. Es bietet weniger Komfort und Privatsphäre als ein Hotel, aber es bringt auch Vorteile mit sich. „Zum einen ist es ganz eindeutig der Preis, der ein Hostel für viele Reisende attraktiv macht. Viel wichtiger ist es aber, dass man nicht so anonym und einsam ist wie in einem Hotel. Man kann hier Menschen kennen lernen, mit ihnen kochen oder gemeinsam Veranstaltungen besuchen. Wir hatten sogar schon Gäste, die nach ihrem Besuch ein Pärchen wurden.“

Warum kommen die Besucher nach Osnabrück?

Wer „backpacked“ hier eigentlich?Doch was treibt die Besucher auf ihren Reisen ausgerechnet nach Osnabrück? „Da gibt es viele Gründe“, sagt Cathrin Eßbach. „Am häufigsten kommen die Menschen wegen der Natur und Landschaft in und um Osnabrück. Holländer zum Beispiel nutzen häufig die Gelegenheit, um hier Fahrrad oder Motorrad zu fahren. Zu Beginn jedes Semesters haben wir auch viele Studenten, die auf der Suche nach einer Wohnung sind. Auch Pilger haben wir einige zu Gast, da der Jakobsweg durch Osnabrück verläuft. Aber natürlich machen manche hier auch nur eine kleine Reisepause.“

Manche Gäste kommen immer wieder

In den letzten 16 Jahren hat Cathrin Eßbach viel erlebt und gesehen. Auf die Frage nach ihrer Lieblingserinnerung antwortet sie: „Es gibt unglaublich viele schöne Erinnerungen und ich habe viele nette Menschen getroffen. Spontan muss ich aber an einen Gast denken, der jedes Jahr zur Maiwoche wieder nach Osnabrück kommt. Er ist Brite, war als Soldat hier stationiert und hat so die Maiwoche kennengelernt. Seitdem kommt er jedes Jahr und bringt uns immer Geschenke aus seiner Heimat mit.“

Osnabrück ist vielleicht nicht das Reiseziel Nr.1 auf der Liste der Backpacker, aber wie man an den vielen Besuchern des „Penthouse“ sehen kann, definitiv eine Reise wert.