Nach der Veröffentlichung des “irren Streichplans der Stadtwerke” am vergangenen Freitag durch unsere Redaktion, schlägt der Verkehrsclub Deutschland (VCD e.V.) eine radikale Lösung vor.
Der Kreisverband Osnabrück des ökologisch-orientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD e.V.) schlägt in einer Stellungnahme zur Verschlechterung des Busverkehrs vor, dass, „sofern die Stadtwerke nicht in der Lage sind, das [Streckennetz] zu fahren, kann ja auch überlegt werden, ob anstelle einer Direktvergabe an die Stadtwerke es stattdessen eine Ausschreibung von einigen Buslinien von der Stadt erfolgt.“ Voraussetzung dafür sei, dass „ein Mindeststandard bei der Qualität und den Sozialstandards in der Ausschreibung im voraus festgelegt wird“, so Tobias Demircioglu, 1. Vorsitzender im VCD Osnabrück.
„Für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ist der Ausbau und nicht die Verschlechterung des öffentlichen Personennahverkehrs sehr wichtig“, betont der VCD. „Dazu gehört auch der Busverkehr.
Eine Stadt wie Osnabrück sollte in dichter Taktfolge sowohl Durchmesserbuslinien haben als auch Querverbindungen wie eine Ringlinie der äußeren Stadtteile.“
VCD betont Wichtigkeit der Ringbuslinie
Die mit viel Vorschusslorbeeren kurz vor Corona gestartete Ringbuslinie ist nach Ansicht des VCD besonders wichtig, damit Busfahrgäste nicht immer einen Umweg fahren müssen. Von Stadtteil zu Stadtteil ist auch ein Ringbus in beiden Richtungen wichtig, der die äußeren Stadtteile direkt untereinander verbindet. „Leider gab es direkt nach Einführung des halben Ringbusses in Osnabrück Corona-bedingte Beschränkungen, so dass er nie echte allgemeine Verkehrsbedingungen hatte. Er sollte wieder vervollständigt statt gekürzt werden und an allen Wochentagen fahren“, so die Forderung des VCD.
Mangel an Busfahrern nach Ansicht des VCD eines der wichtigsten Probleme
Bedingt durch den Mangel an Fahrpersonal passieren leider seit einigen Jahren viele Fahrtausfälle. Da sollten mehr Busfahrer(-innen) ausgebildet werden, damit es wieder Nachwuchs gibt für in Rente gehende Busfahrer(-innen). Auch ist die Information über Verspätungen und Ausfälle oft leider fehlerhaft und deshalb verbesserungswürdig sowohl an den Display-Anzeigen als auch im Internet.
Ferner ist es wichtig, dass die Fahrpreise bezahlbar bleiben und nicht über das Niveau steigen, was zum Beispiel die Nutzung eines Kleinwagens kosten würde.
„Das Ziel muss ja sein, durch einen attraktiven ÖPNV die Menschen in Osnabrück zur Nutzung des Busverkehrs zu motivieren,“ so Tobias Demircioglu. „Deshalb sollte der Stadtrat die vielen massiven Streichungen, die nun in einer Ratsvorlage zur Diskussion stehen, nicht umsetzen.“