Die Absicht deutscher Unternehmen, ihre Preise zu erhöhen, scheint nachzulassen. Das Ifo-Institut berichtet von einem Rückgang der Preiserwartungen im August auf 16,3 Punkte, verglichen mit 17,6 Punkten im Juli, wobei vor allem die Industrie und unternehmensnahe Dienstleister zu dieser Entwicklung beitrugen.
Details zu den Preisveränderungen
Timo Wollmershäuser, der Konjunkturchef des Ifo-Instituts, erklärte, dass in konsumnahen Branchen und im Bausektor mehr Unternehmen im Vergleich zum Vormonat eine Preiserhöhung planen. Allerdings, so sagte er, “dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten unter der Zwei-Prozent-Marke bleiben, die die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt”, vor allem da Energie für die Verbraucher deutlich günstiger ist als vor einem Jahr.
Preise in der Gastronomie und im Einzelhandel
Die Preiserwartungen bei konsumnahen Dienstleistern stiegen auf 25,2 Punkte (von 20,0 Punkten im Juli). Insbesondere in der Gastronomie sind vermehrt Preiserhöhungen zu erwarten (37,6 Punkte, gegenüber 26,7 im Juli). Im Einzelhandel haben die Preiserwartungen leicht auf 25,3 Punkte zugenommen (von 24,9 im Juli). Dabei planen vor allem Spielwarenhändler (45,0 Punkte, gegenüber 32,7 Punkte im Juli) und Baumärkte (36,3 Punkte, gegenüber 1,9 Punkte im Juli) häufiger Preisanhebungen.
Lebensmittel-Einzelhandel und Fahrradhändler
Im Lebensmittel-Einzelhandel sanken die Preiserwartungen leicht auf 49,9 Punkte (von 53,8 Punkten im Juli), während Fahrradhändler erhebliche Preisnachlässe erwarten lassen. Dort sanken die Preiserwartungen auf -50,3 Punkte (von -33,5 Punkten im Juli).
Bauhauptgewerbe, unternehmensnahe Dienstleister und Industrie
Im Bauhauptgewerbe steigen die Preiserwartungen leicht auf 3,3 Punkte (von 0,9 Punkten im Juli). Bei unternehmensnahen Dienstleistern und in der Industrie jedoch planen weniger Unternehmen eine Preiserhöhung. Hier sanken die Preiserwartungen auf 18,9 bzw. 5,0 Punkte (von 20,4 bzw. 7,1 Punkten im Juli).
Informationen zu den Ifo-Preiserwartungen
Die Ifo-Preiserwartungen zeigen, wie viele Prozent der Unternehmen planen, ihre Preise zu erhöhen. Der Saldo ergibt sich aus der Differenz zwischen dem prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise erhöhen wollen, und dem prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise senken wollen. Bei einer durchgehenden Preiserhöhung würde der Saldo bei +100 Punkten liegen, bei durchgehenden Preissenkungen bei -100 Punkten. Der Saldo ist saisonbereinigt.
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