Eines der digitalen Verkehrsschilder steht an der Hannoverschen Straße im Stadtteil Voxtrup. / Foto: Privat
Einigen Osnabrückerinnen und Osnabrückern könnten die großen Schilder an den Einfallsstraßen bereits aufgefallen sein. Doch was hat es damit auf sich? So viel ist klar: Es steckt mehr als ein netter Gruß aus der Stadtverwaltung dahinter.
Derzeit steht auf den Tafeln noch „Gute Fahrt auf Osnabrücks Straßen wünscht Ihnen ihre Stadtverwaltung“. Doch das soll sich schon bald ändern: „Es handelt sich bei den Tafeln um digitale Informationstafeln für das Umweltsensitive Verkehrsmanagement (UVM)“, erklärt Silke Brickwedde von der Stadt Osnabrück. Da die Hasestadt in den vergangenen Jahren wiederholt die Stickstoffdioxidgrenzwerte (NO2) überschritten hat, beschloss der Rat bereits 2008 einen sogenannten Luftreinhalteplan. 2018 wurde dieser noch einmal aktualisiert. Ein Teil davon ist das UVM, mit dem die Stadt also einerseits die NO2-Jahresgrenzwerte einhalten, andererseits erneute Grenzwertüberschreitung vermeiden möchte. Dazu soll der Verkehr entsprechend gesteuert oder auch der Umstieg auf alternativen Verkehrsformen empfohlen werden.
Wichtige Infos zum Osnabrücker Verkehr
„Langfristig werden den Verkehrsteilnehmern hier relevante, den städtischen Verkehr betreffende Informationen angezeigt“, erläutert Brickwedde. Dass derzeit der freundliche Gruß auf allen neun Schildern im Stadtgebiet zu lesen sei, sei dem Testbetrieb geschuldet. Im Testbetrieb sind die Tafeln nach Aussage der Stadt nicht dauerhaft aktiv. Dementsprechend könne auch keine Aussage über den Stromverbrauch der Tafeln getroffen werden, da dieser im Laufe eines Tages schwanke.
Wann jedoch aktuelle Verkehrsangaben digital auf Osnabrücks Straßen zu lesen sind, steht noch nicht fest: „Einen genauen Termin für die Inbetriebnahme der Tafeln gibt es aktuell noch nicht“, so Brickwedde. Das sei von externen Partnern abhängig und auch hier werde aktuell noch an der Umsetzung gearbeitet. Eine erste vorsichtige Aussage vonseiten der Stadt lautet, dass die Schilder im Laufe des zweiten Quartals 2023 in Betrieb genommen werden könnten. Bereits im vergangenen Jahr wurden Sensor-Masten in der Stadt aufgestellt, die die Verkehrsflüsse in der Stadt messen sollen.
Schilder sind an folgenden Straßen in der Stadt zu finden:
- Bramscher Straße
- Bremer Straße
- Iburger Straße
- Hannoversche Straße
- Kurt-Schumacher-Damm
- Mindener Straße
- Rheiner Landstraße
- Sutthauser Straße
- Wersener Straße
Das UVM kostet die Stadt laut eigenen Angaben rund 3 Millionen Euro, die Hälfte steuert der Bund dazu. Bei der Vorstellung im Dezember 2020 sprach man Osnabrück nach Fertigstellung des Projekts ein Vorreiterrolle unter den kleineren Großstädten zu.