Irgendwo tief Waldboden des Heger Holzes liegt seit mehr als 75 Jahren eine Bombe. Aktuell sind Experten des Kampfmittelräumdienestes dabei die Fundstelle vorsichtig freizulegen.
Rund 2.200 Anlieger werden ihre Wohnungen räumen müssen
Voraussichtlich am Donnerstag in einer Woche (23.01.2020) wird die Bombe wieder ans Tageslicht geholt um nach Möglichkeit vor Ort unscharf gemacht zu werden.
[Update 14.12.] Wie bereits am Montag von uns recherchiert, wird die Bombenräumung am 23.01. stattfinden. Hier sind alle Details zur Evakuierung.
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte die Stadtverwaltung die Vorbereitungen für die Entschärfung. Zusammen mit dem Waldeigentümer, der Heger Laischaft, wird nun ein Weg gesucht, wie die Bombenräumer an den Sprengkörper herankommen. Ziel ist es, dabei nicht unnötig eine breite Schneise in den alten Waldbestand zu schlagen.
Mit Wasser gefüllte Container sollen mögliche Druckwelle abfangen
Nach Informationen unserer Redaktion ist es geplant den Fundort mit transportablen Containern zu umstellen, die mit Wasser gefüllt werden und die bei einer eventuell notwendigen oder unbeabsichtigten Explosion die Druckwelle auffangen.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen werden voraussichtlich rund 1.700 Anwohner an der Schnittstelle der Stadtteile Westerberg, Eversburg und Hafen, sowie 500 Bewohner des nahen Flüchtlingshauses, ihre Wohnungen und Häuser räumen.
Von der Evakuierung voraussichtlich nicht betroffen, so erste Informationen aus der Verwaltung, wird die Paracelsus-Klink sein.
Evakuierung am Donnerstagvormittag
Die Evakuierung soll, so erste Planungen, um 9 Uhr am Donnerstagvormittag beginnen. Bis zum Donnerstagnachmittag, wenn alles wie geplant läuft, können die Anwohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Nicht auszuschliessen ist auch, dass es sich um einen ausgebrannten Blindgänger oder einen anderen metallischen Gegenstand handelt. Näheres kann erst nach einer weiteren Sondierung festgestellt werden.
Im Verlauf des Dienstags will die Stadtverwaltung einen detaillierten Evakuierungsplan veröffentlichen und mitteilen, wo sich das Evakuierungszentrum befindet.
Bombentrichter bereits teilweise freigelegt
Möglich wurde der Bombenfund durch den Einsatz eines neuen Satelliten, der auch tief im Erdboden verborgene Sprengkörper aufspüren kann.
Unsere Fotos zeigen den markierten und bereits teilweise freigeräumten Bombentrichter im Heger Holz, wir bitten unsere Leser aber davon Abstand zu nehmen öffentlich – zum Beispiel bei Facebook – über den genauen Fundort zu spekulieren, um die Vorbereitungsarbeiten damit nicht zu behindern.