Welche Osnabrücker Stadtteile sind zur Zeit besonders von der Corona-Pandemie betroffen? Die aktuellen Daten der Stadtverwaltung zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Stadtteilen.
Die Hasepost veröffentlicht jeden Tag die aktuell Corona-Zahlen. Normalerweise unterscheiden wir in der Statistik nur zwischen Stadt und Landkreis Osnabrück, immer wieder werden wir von Lesern gebeten, genauere Infos zur Pandemielage im Stadtgebiet zu veröffentlichen. Am 11. November haben wir bereits einen solchen Artikel veröffentlicht, jetzt werfen wir noch einmal einen genaueren Blick auf die Daten.
Seit Beginn der Pandemie werden die Daten für den Landkreis Osnabrück nach Gemeinden aufgeschlüsselt. So liegen selbst für kleine Gemeinden wie Menslage im Nordkreis, mit gerade einmal gut 2.500 Einwohnern, detaillierte Daten vor. Für die Stadtteile der Stadt Osnabrück gab es diese Daten hingegen lange Zeit nicht. Wir haben daher mehrfach bei der Stadtverwaltung und dem gemeinsamen Krisenstab von Stadt und Landkreis um mehr Daten und mehr Transparenz gebeten. Seit Mitte November sind nun mehr Corona-Daten auch für das Stadtgebiet Osnabrück öffentlich, und das auch für jeden Interessierten in einem aktuellen Dashboard online unter geo.osnabrueck.de/coronadashb
Einige Stadtteile besonders betroffen
Die meisten Corona-Fälle gibt es aktuell in den Stadtteilen Schinkel (45), Schölerberg (39), Eversburg (31) und Hellern (30). Nur in Pye lebt augenblicklich keine Person, bei der das Coronavirus nachgewiesen wurde. Betrachtet man die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner sind Hellern (224,9 Fälle auf 100.000 Einwohnern), Eversburg (353,6 pro 100.000) und Hafen (346,8 pro 100.000) am stärksten von der Pandemie betroffen. Die wenigsten aktiven Fälle pro 100.000 Einwohner gibt es zur Zeit in Pye, Nahne, Haste und Fledder. Wie dynamisch das Pandemiegeschehen ist, zeigt der Blick auf den Stadtteil Nahne, der am 11. November noch zu den am stärksten Betroffenen Gebieten zählte.
Vor allem die Mittelalten infizieren sich
Interessant ist auch der Blick auf die Altersstruktur der aktuell Infizierten. Vor einigen Monaten wurde jungen Menschen oft vorgeworfen, sich nicht an die Regeln zu halten und so die Verbreitung des Virus zu beschleunigen. Im Augenblick sind es aber vor allem Menschen mittleren Alters, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wird. Die meisten Infizierten finden sich in der Gruppe der 35 bis 59 Jährigen, gefolgt von den 15 bis 34 Jährigen. Kinder und Senioren stecken sich aktuell seltener mit Covid-19 an.
Standort des Klinikums beeinflusst nicht die Statistik
Die Angaben Dashboard basieren nach Angaben der Stadtverwaltung auf den durch den gemeinsamen Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück ermittelten Informationen. Sie können wegen der dynamischen Entwicklung der Pandemie von Zahlen abweichen, die andere Stellen wie das Robert-Koch-Institut oder das Land Niedersachsen veröffentlichen.
Auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte ein Sprecher der Stadtverwaltung, dass die hohe Zahlen für den Stadtteil Westerberg (157 nachgewiesene Infektionen seit Pandemiebeginn) nicht in Verbindung mit dem ebenfalls am Westerberg anliegenden Klinikum stehen. Relevant für die Statistik ist immer der Melde- bzw. Wohnort, nicht ein möglicher Krankenhausaufenthalt in einem Stadtteil.