Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat scharfe Kritik an den Haushaltsplänen der Bundesregierung geübt und deutliche Korrekturen gefordert. Weil äußert Bedenken hinsichtlich sozialer Ungerechtigkeiten und fordert eine stärkere Berücksichtigung der finanziellen Belastungen für Bürger mit niedrigem Einkommen.
Weil übt Kritik an Haushaltsplänen
Stephan Weil, der Ministerpräsident Niedersachsens, hat die Sparpläne der Bundesregierung als unsozial gerügt. Weil kritisiert insbesondere, „dass bei den vorgesehenen Belastungen kein Unterschied gemacht wird zwischen denjenigen, die ein gutes Einkommen haben, und denjenigen, die ein niedriges Einkommen haben“, wie er in einem Gespräch mit der „Welt“ (Mittwochsausgabe) bemängelte.
Belastung durch CO2-Preise und Agrardiesel
Als Beispiele nennt Weil die geplanten CO2-Preiserhöhungen und die Streichung der Zuschüsse zum Agrardiesel. Er unterstreicht, dass „ein gut verdienender Städter“ sich mit höheren CO2-Preisen „sehr viel leichter“ tut als ein geringverdienender Pendler vom Land. Zudem empfinden laut Weil Bauern die Streichung der Agrardiesel-Zuschüsse „als ganz gezielte Belastung“, da sie im internationalen Vergleich unter deutlich unvorteilhafteren Bedingungen produzieren müssten.
Unterstützung für Anhebung der Pendlerpauschale
Unterstützung äußert der Niedersächsische Ministerpräsident für die Forderung des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil nach einer Anhebung der Pendlerpauschale, die er als „richtigen Schritt“ bezeichnet. Weil betont, dass die Politik gerade in flächenreichen Ländern wie Niedersachsen die Bedürfnisse von Menschen berücksichtigen müsse, „die auf absehbare Zeit weiterhin mit ihrem Verbrenner-Auto zur Arbeit fahren müssen und ihre noch nicht sanierten Häuser mit Öl oder Gas beheizen“ müssten.
Zweifel an Umsetzbarkeit des „Klimagelds“
Ein weiterer Kritikpunkt Weils sind die Pläne der Bundesregierung bezüglich des im Koalitionsvertrag vorgesehenen „Klimagelds“ für alle Bürger. Weil sieht unter den aktuellen finanziellen Bedingungen keine Möglichkeit für eine Umsetzung in dieser Legislaturperiode und betont, dass eine solche Maßnahme „mehr denn je“ geboten wäre.
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