Eine erweiterte Dienstpflicht, die über die Bundeswehr hinausgeht und weitere gesellschaftliche Bereiche abdeckt, fordern sowohl die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) als auch der Reservistenverband. Die Relevanz dieser Forderung wird jedoch von verschiedenen Seiten unterschiedlich bewertet.
Ein Dienst an der Gesellschaft
Die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) äußerte ihre Unterstützung für eine allgemeine Dienstpflicht, die über die Bundeswehr hinausgeht. „Es geht um unsere Gesellschaft und was jede und jeder für unsere Gesellschaft tun könnte und sollte. Eine neue Wehrpflicht sollte daher in einen Gesellschaftsdienst eingebettet sein, der viele Bereiche – neben Bundeswehr auch Soziales, Kultur, Umwelt – abdeckt“, sagte Högl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie betonte allerdings, dass es nicht darum gehe, die alte Wehrpflicht zu reaktivieren, sondern neue Modelle und Konzepte zu diskutieren.
Forderung nach Pflichtdienst von mindestens einem Jahr
Ähnlich äußerte sich Patrick Sensburg, der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr. Er sieht vor allem junge Menschen in der Pflicht, einen mindestens einjährigen Dienst zu leisten. Hierbei sollten sie sich zwischen verschiedenen Organisationen entscheiden können, so Sensburg gegenüber den Funke-Zeitungen. „In Betracht kommen dabei alle Organisationen von der Bundeswehr über den Zivilschutz bis zu den Hilfs- und Rettungskräften, die im Falle der Landesverteidigung die Verteidigungsbereitschaft unseres Landes aufrechterhalten.“
Reaktionen auf die Forderung
Gegenüber einer allgemeinen Dienstpflicht äußerten sich nicht alle Beteiligten positiv. So erklärte die Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, eine Dienstpflicht wäre für ihre Organisation hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. „Demnach ist das THW nicht auf eine allgemeine Dienstpflicht angewiesen“, so Lackner. Sie steht einer solchen Pflicht jedoch offen gegenüber und sieht darin eine Chance für das THW, weiter zu wachsen.
In Bezug auf die Diskussion um die Dienstpflicht betonte Högl, dass diese grundsätzlich Fragen berühre, die quer durch politische Parteien und unsere Gesellschaft unterschiedlich beantwortet werden. „Vorausgesetzt es gibt politische und gesellschaftliche Mehrheiten würde ich mir wünschen, dass die Debatte Fahrt aufnimmt und an Kontur gewinnt, dass begonnen wird, über konkrete Ideen, Konzepte und Modelle zu diskutieren“, so Högl.
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