In Deutschland leidet rund die Hälfte der Wasserstoff-Tankstellen unter Versorgungsschwierigkeiten, wobei 36 von 82 Stationen nur noch Notbetrieb aufrechterhalten. Grund für die Engpässe ist eine Explosion in einer Wasserstoff-Abfüllanlage im August, was zu erheblichen Auswirkungen auf den Wasserstoff-Markt und den Betrieb von Wasserstoff-Fahrzeugen führte.
Engpässe in der Wasserstoff-Versorgung
Seit Ende August werden 44 Prozent der Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland nur noch sporadisch mit dem Gas beliefert, wie die “Welt am Sonntag” auf Grundlage einer eigenen Auswertung öffentlich verfügbarer Daten des Tankstellenbetreibers H2 Mobility berichtet. Diese Versorgungsschwierigkeiten belasten mehrere Besitzer von Fahrzeugen der Marken Toyota Mirai und Hyundai Nexo, die zum Teil wochenlang nicht auftanken konnten. Besonders stark betroffen ist der Taxidienst Uber in Berlin mit circa 180 Brennstoffzellen-Fahrzeugen.
Ursache und Auswirkungen der Versorgungsprobleme
Grund für die Lieferengpässe bei Wasserstoff ist eine Explosion in einer Abfüllanlage des Gase-Herstellers Linde in Leuna am 26. August. Die Folgen dieser Explosion betreffen nicht nur die Abfüllanlage, sondern auch den Transport von Wasserstoff. Ein für den Transport ausgelegter Lkw-Anhänger wurde vollständig zerstört, was dazu führte, dass zahlreiche Speditionen diesen Anhängertyp vorübergehend außer Dienst stellen mussten. Dies hat wiederum zu Lieferausfällen auch im Westen Deutschlands geführt.
Offene Fragen und laufende Ermittlungen
Unklar bleibt, wann die vollständige Versorgung der Tankstellen wieder gewährleistet sein wird. Wie H2 Mobility mitteilte, sei es “derzeit nicht möglich, Wasserstoff kontinuierlich und verlässlich an der Tankstelle bereitzustellen”. Ersatzlieferungen seien aufgrund von Verknappung und großen Entfernungen zu anderen Quellen nur bedingt möglich.
Zudem sind die Ursachen der Explosion in der Abfüllanlage noch nicht vollständig geklärt. Laut Angaben von Linde wurde die Ursachenermittlung eingeleitet. Auch das Bundesamt für Materialforschung (BAM) konnte rund zweieinhalb Monate nach dem Vorfall noch keine abschließenden Ergebnisse liefern. Auch die Staatsanwaltschaft Halle (Saale) teilte mit, dass die polizeilichen Ermittlungen in dieser Sache weiterhin andauern.
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