Es ist inzwischen schon wieder 14 Jahre her, dass Osnabrück zu Deutschlands Glückshauptstadt gekürt wurde und der Aufkleber „Ich komm zum Glück aus Osnabrück“ gefühlt an jedem zweiten Osnabrücker PKW klebte.
Mit einem einzelnen Plakat – das allerdings strategisch optimal platziert – erinnert Osnabrück daran, dass hier noch immer ganz besondere und ganz besonders glückliche Menschen leben.
„Auf dem Weg zum berühmtesten Konzertsaal Deutschlands – der Elbphilharmonie in Hamburg – auf dem Weg zur beliebtesten Sehenswürdigkeit Deutschlands – der Modelleisenbahn „Das Miniatur Wunderland“ ebenfalls in Hamburg, müssen die meisten Besucher Hauptbahnhof-Süd umsteigen“, sagt Dr. Sven Jürgensen, Pressesprecher der Stadt Osnabrück. „Und genau hier werben wir mit nur einem Plakat für die Friedensstadt Osnabrück.“ Auf quietschgelben Untergrund werden die Leser gefragt: „Warum sind die Osnabrücker glücklicher?“ Statt einer Antwort folgt die Aufforderung: „Find’s heraus!“ Es folgt der Link: www.osnabrueck.de/glueck.
„Die Chance ist ziemlich groß, dass an diesem Plakat Menschen vorbeikommen, die zuvor mit dem Zug auf dem Weg zur Elbphilharmonie durch Osnabrück gefahren sind: Die wollen wir ansprechen und ermuntern, Osnabrück kennenzulernen – mit einem Plakat, das in diesem Fall schon die ganze Kampagne ist“, so Jürgensen.
Auf dem Smartphone gibt es einen „Glücksspaziergang
„Wer dem Link auf seinem Smartphone folgt, wird in Osnabrück zu einem Spaziergang durch die Stadt eingeladen – einem kleinen Glücksspaziergang“, erklärt Jürgensens Kollegin Nina Hoss. „Ausgangspunkt ist der Hauptbahnhof. Auf dem Weg liegt etwa ‚Klein-Amsterdam‘ oder auch der Löwenpudel. Auch ein Geheimtipp ist dabei: die Redlinger Straße. Der Besucher wird über die zentrale Einkaufsmeile geführt, an Dom und Marienkirche vorbei zum historischen Rathaus, wo 1648 mit dem Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet wurde. Wer das Rathaus besucht und beim Service nachfragt, bekommt das Glück zu schmecken.“
Kampagne entstand „Inhouse“ bei der Stadtverwaltung
Janin Arntzen, Grafikdesignerin im Referat für Medien und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung Osnabrück, hat das Plakat gestaltet. „Uns hat die Entwicklung dieser Idee viel Spaß gemacht. Wir hoffen, dass sich die Betrachter davon anstecken lassen und in Osnabrück vorbeischauen“, sagt Janin Arntzen. „Es ist geplant, die Aktion zu passender Gelegenheit zu wiederholen.“
Pressesprecher unter Verdacht in Hamburg
Dr. Sven Jürgensen fotografierte heute in Hamburg das Plakat, dies war nicht ganz so einfach, wie zunächst gedacht: „Während ich die Fotos machte, kam eine uniformierte Dame in Begleitung mehrerer Männer auf mich zu und fragte mich nach einen Genehmigung. Eine Erlaubnis hatte ich nicht. Ich hatte auch nicht daran gedacht und erklärte überrascht, dass ich doch nur mein Plakat fotografieren würde. Diese Auskunft verblüffte nun die Dame. Das habe sie noch nie erlebt, so ihre Reaktion. Ich musste mich ausweisen und obwohl ich zeigen konnte, dass ich sogar Mitglied der Katastrophenschutzbehörde der Stadt Osnabrück bin, musste ich die Foto- und Filmaufnahmen abrechen, weil ich keine Genehmigung hatte…“
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Fotos: Stadt Osnabrück, Janin Arntzen (Glückskeks) und Dr. Sven Jürgensen (Hochbahn HH)