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Warum Martin Rütters Auftritt in der OsnabrückHalle ein Heimspiel war

Am Mittwochabend (18. Dezember) war der vor allem durch RTL bekannte Hundetrainer Martin Rütter in der ausverkauften OsnabrückHalle zu Gast. Es war eine Zusatzshow, nachdem die erste ebenfalls schnell ausverkauft war, und für ihn sogar ein „Heimspiel“, wie er sagte.

Von Sabrina Lapp

Ein Heimspiel war es für ihn aus zweierlei Gründen: Einerseits gibt es in der Friedensstadt eine Martin-Rütter-Hundeschule, andererseits berichtete der 54-Jährige, dass sein Sohn hier mittlerweile studiert und er, der Papa, Osnabrück dadurch besser kennen gelernt hat.

Mix aus Comedy, ernsten Themen und Marketing

Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Der will nur spielen“ – ein Claim, der auch die Hoodies zierte, die man am Merchandising-Stand für 79 Euro erwerben konnte. Denn die Show war eine Mischung aus Comedy, ernsthaften Themen und einer geschickten Prise Marketing. Schon beim Betreten der Halle wurde klar: Das ist nicht nur ein Event, sondern auch eine umfangreiche Produktpräsentation. Links und rechts der Bühne hingen riesige Leinwände, auf denen unter anderem Rütters Hundefutter und weitere Produkte beworben wurden. Auf den Stühlen lagen Futterproben aus und im Foyer lockten unter anderem Hoodies, T-Shirts und der vom Hunde-Experten entwickelte Stöckchenersatz. Trotz dieser Werbeflut blieb Martin Rütter aber durch seine sympathische Art authentisch, so dass man ihm diesen geschäftlichen Aspekt kaum übelnehmen konnte.

Ernsthafte Botschaften

Die Show begann locker und humorvoll, bevor sie in eine ernste Richtung wechselte. Martin Rütter sprach eindringlich über die Missstände im Welpenhandel, ein Thema, das ihm seit Jahren am Herzen liegt. Er berichtete von einem skrupellosen Anbieter, der Welpen unter katastrophalen Bedingungen aus osteuropäischen Massenzuchten bezieht. Mit Bildern und Erfahrungsberichten untermauerte Rütter seine Botschaft: „Kauft keine Welpen von solchen Anbietern!“ Er erwähnte, dass er wegen seines Engagements gegen diese Praktiken oft vor Gericht stand und sogar Drohungen gegen seine Familie erhalten hat. Doch das hält ihn nicht davon ab, weiterhin aufzuklären. Rütter betonte, wie wichtig es sei, solche Themen offen anzusprechen, um Bewusstsein zu schaffen und den skrupellosen Handel zu stoppen.

Martin Rütter in der OsnabrückHalle. / Foto: Sabrina Lapp
Mit einem großen Truck war Martin Rütter nach Osnabrück gekommen. / Foto: Sabrina Lapp

Nach diesem ernsten Teil wurde es wieder unterhaltsamer, bevor Rütter zum Ende der Show ein weiteres sensibles Thema aufgriff: den Umgang mit älteren Hunden. Er appellierte an die Verantwortung der Halter, sich bewusst zu machen, dass Hunde auch im Alter Pflege und Aufmerksamkeit brauchen. Besonders bewegend war seine Aussage, dass es Aufgabe der Halter sei, den richtigen Zeitpunkt für einen würdevollen Abschied zu spüren – nicht die des Tierarztes.

Interaktion und Spontanität: Rütters große Stärken

Ein Highlight der Show war Martin Rütters Interaktion mit dem Publikum. Spontane Bemerkungen und witzige Dialoge lockerten die Stimmung auf. Besonders charmant war seine Ansprache an ein Kind aus dem Publikum, das er nach dem Namen und dem Familienhund fragte. Auch eine Gruppe Frauen im einheitlichen rosa Outfit sorgte für Lacher, als Rütter sie scherzhaft fragte, ob es sich um einen Junggesellinnenabschied handele. Diese spontanen Momente zeigten, warum Martin Rütter so beliebt ist: Er schafft es, Menschen zum Lachen zu bringen, während er gleichzeitig wichtige Botschaften vermittelt.

„Der will nur spielen“ erwies sich als ein Programm, das humorvoll und eindringlich zugleich die Beziehung zwischen Mensch und Hund beleuchtet. Der Hundetrainer und Moderator bringt die Herausforderungen im Zusammenleben mit Hunden auf den Punkt und zeigt auf, wie wichtig Empathie, Geduld und Verständnis sind. Trotz einiger einstudierter Gags bleibt er ein charismatischer und glaubwürdiger Botschafter für den Tierschutz. Zum Schluss gab er das Versprechen ab, auch mit seiner neuen Show nach Osnabrück zu kommen.

Martin Rütter in der OsnabrückHalle. / Foto: Sabrina Lapp
Schon bevor die Türen geöffnet wurden, hatte sich eine lange Schlange vor der OsanbrückHalle gebildet. Der Grund: Es herrschte freie Platzwahl. / Foto: Sabrina Lapp


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