Seit Freitagvormittag (21. Juli) stehen neue Schilder an der Baustelle an der Natruper Straße, die deutlich darauf hinweisen, dass die Straße derzeit nicht von Radfahrern benutzt werden darf und stattdessen der teils recht schmale Fußweg gemeinsam von Fahrradfahrern und Fußgängern genutzt werden muss.
Doch es gibt auch eine alternative und vor allem sichere Route für Radfahrer – die ist allerdings etwas versteckt und wird von der Stadt nicht ausgeschildert.
Unsere Redaktion hatte bereits vor zwei Wochen auf die Benutzungspflicht der offiziellen Baustellen-Umfahrung hingewiesen, woraufhin in den Sozialen Medien eine Diskussion über die Pflicht, den Verkehrsschildern Folge zu leisten, entbrannte. Der Fußweg scheint vielen Kritikern der von der Stadt gewählten Regelung zu schmal zu sein, um ihn gemeinsam von Fußgängern und Fahrradfahrern zu nutzen.
Gefahren auch für Fußgänger, aber rechtlich so OK
Auch auf eine mögliche Unfallgefahr durch arglos aus den angrenzenden Häusern tretende Fußgänger wurde von zahlreichen Leserinnen und Lesern hingewiesen. Die Stadtverwaltung erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass zeitlich begrenzt und im Rahmen einer Baustellenregelung ein derartiger Radweg allen gesetzlichen Vorgaben entsprechen würde.
Ein namenloser (?) Weg parallel zur Baustelle
Am Donnerstagnachmittag meldete sich unser Leser Daniel Reuling und skizzierte eine mögliche Umfahrung der Eng- und Baustelle über einen zwischen Natruper Straße und Corsicaskamp verlaufenden namenlosen (?) Weg.
Und tatsächlich: Der in beiden Fahrtrichtungen für Fahrräder freigegebene Weg, der vermutlich nur wenigen Osnabrückern bekannt ist, eignet sich offensichtlich hervorragend für eine sichere und auch schnelle Umfahrung der Gefahrenstelle. Wir sind die Strecke am Donnerstagabend mit unseren Redaktionsfahrrädern abgefahren. Zwar ist gleich zu Beginn eine leichte Steigung zu bewältigen, aber dafür geht’s gegen Ende auch wieder ein klein wenig bergab – jeweils in beiden Fahrtrichtungen. Dafür wird man mit viel grün und abwechslungsreichen Blicken auf die Hinterhöfe der Natruper Straße und hinter manch eine Westerberg-Villa belohnt.
Wer ohnehin vorhat, aus der Stadt in Richtung Hochschulen an der Albrechtstraße zu radeln, kann seinen Weg über eine Abzweigung zur Friedrich-Drake-Straße zusätzlich verkürzen.
Gut versteckt: Der Geheimtipp zur sicheren Baustellenumfahrung
Nur finden muss man den Weg erstmal. Vor allem aus Richtung der Natruper- und Pagenstecherstraße kommend ist die Zufahrt gut versteckt. Da geht es direkt vor dem Döner-Imbess rechts zwischen den Häusern weiter. Die Zufahrt aus der Stadt kommend liegt kurz vor der Shisha-Bar, links zum Westerberg, direkt im Bereich der Einmündung der Gutenbergstraße.
Keine Alternative, weil Alternativroute ein klein wenig länger ist?
Aber was sagt die Stadtverwaltung zu dieser etwas versteckten aber sicheren Alternativroute?
Stadtsprecher Simon Vonstein bestätigt, „die von dem Leser vorgeschlagene Strecke ist für Radfahrende ebenfalls eine Möglichkeit, die Baustelle zu umfahren. Für die offizielle Wegführung gelten bei Baustellen jedoch immer zwei Kriterien: Sie muss den geringstmöglichen Eingriff und die kürzeste mögliche Strecke darstellen. Das ist bei der eingerichteten Wegeleitung der Fall.“ Vonstein betont nochmals, dass die offizielle Umfahrung der Baustelle über den Gehweg so OK sei: „Die vorgeschriebenen Breiten für einen Geh-/Radweg werden eingehalten.“
Jetzt sicherer? Mülltonnen vom Fußweg an den Rand gestellt
Vonstein erläutert auch nochmals, warum jetzt an der Baustelle zusätzliche Hinweis- und Verbotsschilder für Radfahrer aufgestellt wurden: „Gestern haben die Fachleute der Verwaltung den gesamten Bereich noch einmal begutachtet. Es wurden noch Optimierungen vorgenommen, also beispielsweise Mülltonnen so weit es geht an den Rand gestellt und das Fahren mit dem Fahrrad auf die jeweilige rechte Seite beschränkt. Ansonsten gilt wie auf jedem Geh-/Radweg das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme.“