Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert (SPD), warnen vor möglichen psychischen Belastungen durch exzessive Nutzung digitaler Medien. Sie fordern mehr Medienkompetenz und besseren Jugendschutz, insbesondere auf sozialen Medien.
Risiken bei übermäßiger Internetnutzung
Eine übermäßige Nutzung digitaler Medien kann laut Burkhard Blienert und der BZgA mit Kontrollverlust, innerer Unruhe oder erhöhter Reizbarkeit einhergehen. Sie betonen jedoch, dass nicht jede online verbrachte Minute schlecht sei: „Vielmehr kommt es darauf an, wer sitzt da vorm Bildschirm, was wird genutzt und wie wird es mental verarbeitet“, so Blienert.
Eltern und Schulen in der Verantwortung
Laut Blienert haben die Eltern eine besondere Verantwortung, ihre Kinder im Umgang mit dem Internet zu leiten. Gute Medienkompetenz stärke Kinder und Jugendliche und sollte deshalb verstärkt in der Schule gefördert werden. „Hierfür müssen mehr Angebote in der Schule her“, fordert der Drogenbeauftragte.
Jugendschutz und Alterskontrolle
Zudem seien ein effektiver Jugendschutz und Alterskontrollen unerlässlich, um Kinder und Jugendliche vor ungeeigneten Inhalten zu schützen. „Denn eines muss klar sein: Auch soziale Medien sind kein rechtsfreier Raum“, betont Blienert. Bei Verstößen gegen Jugendschutzvorschriften sei konsequentes Handeln gefordert: „Ich erwarte von Anbietern und Plattformen, dass ihnen das Wohl der Nutzenden ein Anliegen ist und sie konsequent für Jugendschutz sorgen.“
Studiendaten zur Internetnutzung
Die BZgA hat aktuelle Studiendaten zur Internetnutzung vorgelegt: Rund 96 Prozent der Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren nutzen täglich das Internet. Die durchschnittliche wöchentliche Nutzungsdauer stieg bei Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe von etwa 23 Stunden 2019 auf rund 26 Stunden 2023. Junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren nutzten 2023 digitale Medien sogar 27 Stunden (Frauen) bzw. 29 Stunden (Männer) pro Woche.
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