Osnabrücker Rathaus / Foto: Schweer
Aufgrund des durch den Ukrainekrieg zu erwartenden Gasmangels trifft die Stadt Osnabrück jetzt Maßnahmen zur Energieeinsparung. Kein Warmwasser in den Turnhallen, Brunnenabschaltung oder verkürzte Straßenbeleuchtung – das sind nur einige Änderungen des Maßnahmenkatalogs.
Die Stadtverwaltung hat folgende Maßnahmen beschlossen, die zeitnah umgesetzt werden:
- Öffentliche Gebäude werden nachts nicht mehr angestrahlt.
- Die städtischen Brunnen werden abgestellt. Damit spart die Stadt rund 80.000 kWh.
Ausnahme: Da sich das Fontänenfeld im Schloßgarten als beliebter Ort für Familien mit kleinen Kindern entwickelt hat, bleibt diese Brunnenanlage bis zum Ende der Sommerferien in Betrieb. - Kein Warmwasser mehr in städtischen Sporthallen, Gebäuden der Sportfreianlagen und in zahlreichen öffentlichen Gebäuden. Kitas sind davon ausgenommen. Einsparung für die Stadt: ca. 600.000 kWh.
- Es werden Bewegungsmelder für die städtische Innenbeleuchtung eingesetzt.
- In Abstimmung mit den Stadtwerken wird die Dauer der Straßenbeleuchtung im Jahresmittel um jeweils 15 Minuten morgens und abends in einer zweiwöchigen Testphase verkürzt. Das soll rund 250.000 kWh einsparen.
Hinweis: Da es sich um eine automatisierte helligkeitsgesteuerte Maßnahme über einen Lux-Indikator handelt, können die tagesspezifischen Zeiten von der Durchschnittsdauer im Jahresmittel abweichen. - Im Moskaubad wird der Gaskessel zur nächtlichen Zuheizung des Schwimmerbeckens außer Betrieb genommen. Das Schwimmerbecken ist damit je nach Wetterlage in den ersten Betriebsstunden ca. 1 bis 2 Grad kälter. Zudem ist seit Mai die Schwimmhalle im Moskaubad für die Öffentlichkeit geschlossen, so dass die energieintensiven Warmbadetage an den Wochenenden entfallen.
- Seit Juni ist in der Loma Sauna im Nettebad die gasbetriebene Tapatuhma (Eventsauna) werktags erst ab 18 Uhr in Betrieb. Die elektrisch betriebene Kuuma im Obergeschoß ist werktags ganz außer Betrieb.
- Die Erdgasübergabestation Schellenbergstraße wurde außer Betrieb genommen. Damit kann der Erdgasverbrauch für die Vorheizung des Erdgases komplett reduziert werden. Eine Inbetriebnahme der Erdgasübernahmestation erfolgt nur, wenn dieses zwingend betrieblich notwendig ist (z.B. bei Störungen im Erdgasnetz).
Einschränkungen derzeit nicht vermeidbar
„Einschränkungen sind vor dem Hintergrund der aktuellen Situation leider nicht vermeidbar. Ich bitte alle Osnabrückerinnen und Osnabrücker um Unterstützung der Maßnahmen zur Gas- und auch Stromeinsparung“, so Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Wir bereiten uns auf die kalte Jahreszeit vor und werden die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig über möglicherweise erforderliche weitergehende Maßnahmen informieren.“
Zahlreiche Kommunen erarbeiten zurzeit Konzepte, um nachhaltig Energie einzusparen. Bereits seit langem gibt es in den städtischen Verwaltungsgebäuden zum Händewaschen nur Kaltwasser. Dies betrifft nicht die Kitas und Küchen. Die Stadt wird diesen Kurs auch in der derzeitigen Krise weiterverfolgen und prüfe auch eine weitere Absenkung der Raumtemperaturen in den städtischen Gebäuden.