Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) prognostiziert eine beträchtliche Zunahme von Abonnenten des Deutschlandtickets bis zum Sommer 2024. Trotz diverser Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr, einschließlich drohender Streiks und wiederkehrender Zugausfälle, rechnet der Verkehrsverbund damit, bis zu 1,5 Millionen Abonnenten zu gewinnen.
Zunehmende Beliebtheit des Deutschlandtickets
VRR-Vorstand Jose Luis Castrillo teilte in einem Interview, welches in der Freitagausgabe der “Rheinischen Post” veröffentlicht wurde, mit, dass der VRR bis zum Sommer 2024 eine erhebliche Steigerung auf rund 1,5 Millionen Deutschlandticket-Abonnenten erwartet. Castrillo erklärte, dass seit Ende Oktober 2021 bereits etwa 1,3 Millionen Kunden das Deutschlandticket abonniert haben.
Die steigende Nachfrage nach dem Deutschlandticket resultiert aus drei Hauptkundengruppen. Zuerst können Arbeitnehmer über ihre Firmen das Deutschlandticket als bezuschusstes Jobticket erwerben. Zweitens ist es ehemaligen Kunden regionaler Sozialtickets seit Dezember möglich, das Deutschlandticket zum Preis von monatlich 39 Euro zu erwerben, wodurch der VRR mit 60.000 zusätzlichen Abonnenten rechnet.
Neue Angebote für Studierende
Die dritte wichtige Kundengruppe sind die Studierenden in NRW. Ab dem kommenden Sommersemester können alle 600.000 Studierenden im Bundesland das Deutschlandticket für 29,40 Euro pro Monat erwerben. Allein beim VRR werden dies etwa 280.000 neue Abonnenten sein.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Trotz der positiven Entwicklung sieht der VRR noch erhebliche Herausforderungen. “Die drohenden GDL-Streiks ab 8. Januar werden wieder zehntausende Pendler belasten, die mit S-Bahnen oder Regionalbahnen unterwegs sind”, so Castrillo. Zudem führten Baustellen der Bahn und ständige Zugausfälle zu erheblichen Störungen im Berufsverkehr.
Der VRR geht jedoch davon aus, dass das Deutschlandticket trotz der bestehenden Finanzstreitigkeiten mindestens bis Ende 2025 weiterläuft. Castrillo hält es für undenkbar, dass einzelne NRW-Kommunen oder Landkreise aus dem Ticket aussteigen, wie es der Kreis Stendal zunächst beschlossen hatte. Er betonte: “Das wäre ein Rückschritt in die Steinzeit. Niemand in NRW will einen Alleingang.”
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