Anna-Magdalena Papadopoulos hat überraschend ihren Rücktritt vom Vorsitz des Migrationsbeirates der Stadt Osnabrück erklärt. In einer ausführlichen Stellungnahme nannte sie persönliche Gründe sowie einen Mangel an Unterstützung und Anerkennung seitens der Verwaltungsführung und Teilen der lokalen Politik als Gründe für ihren Rücktritt. Besonders bedauerte sie die halbherzigen Gespräche zur Situation in der Osnabrücker Ausländerbehörde und die Tatsache, dass wichtige Entscheidungen ohne Einbindung und Kenntnis des Migrationsbeirates hinter verschlossenen Türen getroffen wurden.
Heftige Vorwürfe von Papadopoulos
Papadopoulos kritisierte die erschwerte Öffentlichkeitsarbeit des Migrationsbeirates, insbesondere im Engagement gegen rechtsextremes Gedankengut und das Thema Remigration. Sie betonte, dass es unredlich sei, öffentlich Vielfalt zu propagieren, während im Hintergrund strukturelle Diskriminierungen aufrechterhalten würden. „Für diese Maskierung stehe ich mit sofortiger Wirkung nicht mehr zur Verfügung“, erklärte sie. Eine kommunale Integrationspolitik solle die Migrationsgesellschaft anerkennen und Spaltung abbauen, nicht vertiefen.
Position wird im Herbst neu besetzt
Der Rücktritt von Papadopoulos hinterlässt eine große Lücke im Migrationsbeirat. Einzelne Mitglieder des Beirates, darunter auch Ratsmitglieder, zeigten sich überrascht und betroffen von ihrer Entscheidung. Nun steht die Neubesetzung des Vorsitzes im Herbst an. „Angesichts der geschilderten Umstände bleibt zu hoffen, dass sich jemand mit einer ähnlich hohen politischen Sensibilität für dieses Amt findet, um die wichtige Arbeit des Migrationsbeirates fortzuführen“, heißt es in einer Mitteilung.