Die Osnabrücker Leichtathletikasse sammelten in der Vorbereitung auf die Deutschen Hallen-Meisterschaften kürzlich wertvolle internationale Erfahrung.
Fabian Dammermann und Florian Kroll (beide LG Osnabrück) reisten dabei mit einem guten Schuss zusätzlicher Motivation an. Am Vorabend waren sie Ehrengäste der 69. Osnabrücker Grünkohl-Mahlzeit in der Stadthalle. Der Verkehrsverein Osnabrück bewies dort besonderes Gespür für die Nöte der regionalen Sportelite und platzierte als zusätzlichen Rückenwind für die Vorbereitung auf Olympia 2024 in Paris seine traditionelle Spende für die Region zugunsten der beiden Langsprinter im Sport.
Kroll glänzt – Dammermann nicht zufrieden
Den Rückenwind nutzte beim größten europäischen Hallensportfest in Gent/Belgien zuerst Florian Kroll. Der Vize-Europameister stürmte über 400 m gegen drei deutlich stärker eingeordnete Langsprinter nach der ersten Runde auf Rang zwei, um sich auf der Zielgeraden problemlos den Sieg zu sichern. „Dritter internationaler Start – dritter Laufsieg“, freute sich Florian, auch wenn er sich bei der Zeit etwas mehr als 48,69 sec versprochen hatte.
Im Hauptprogramm mit zwölf Startern aus neun Nationen wollte Fabian Dammermann es seinem Mannschaftskameraden gleichtun und auf der Zielgeraden nach vorne ziehen. Dort zeigte sich die Klasse der Gegner aus der Schweiz und Frankreich, es blieb bei Rang drei im Lauf und nicht ganz zufriedenstellenden 48,09 sec. „Eine 47 vor dem Komma hatte ich schon angepeilt“, vertröstete sich der U23-Europameister von 2019 auf die Deutschen Meisterschaften.
Rohling knackt Norm im zweiten Versuch
Ein überzeugendes Rennen lieferte einmal mehr Niedersachsenmeister Andre Rohling über 800 m ab. Dennoch gaben starke 1:54,43 sec keinen Anlass zur Freude, zur Norm für die Deutschen Meisterschaften fehlten sieben Zehntel. Der Frust veranlasste Andre zu einem ganz besonderen Husarenritt: Von Gent ging es direkt zu den norddeutschen Meisterschaften in Hamburg. Dort siegte Andre am Folgetag – und unterbot in 1:53,64 sec die Norm.
Vennemann schafft Norm – und sagt DM trotzdem ab
Die DM-Norm schaffte im fernen South Bend/Indiana auch Linus Vennemann (LG Osnabrück). Mit 8:17,77 min blieb der US-Sportstipendiat deutlich unter der Norm von 8:25 und verpasste den eigenen Stadtrekord nur um drei Sekunden. „Schade, der Aufwand ist zeitlich und finanziell zu groß, um zu den Deutschen Meisterschaften einzufliegen“, musste Linus der DM und Leipzig dennoch eine Absage erteilen.